Die heutige Anreise zum Hamburger Hafen begann in Calbe bei schönsten Sonnenschein aber zapfigen Temperaturen.
Mit dem Ziel das Motorrad mit fast leeren Tank abzuliefern, musste ich nochmals einen Tankstopp unterwegs einlegen um ca. 10 Liter nachzufüllen.
Nachdem ich wieder losfahren wollte schaltete sich mein Navi nicht mehr ein. Da fuhr ich ohne Navi weiter über Landstraßen mit Hilfe des Sonnenstandes in Richtung Nord-West. Das klappte gut, aber der Abgabepunkt im Hamburger Hafen zu finden war nur sinnvoll mit funktionierendem Navi.
Also versuchte ich erst das Navi aus der Halterung zu nehmen und separat neu zu starten. Leider ohne Erfolg.
Mein letzter Versuch war, durch Herausnahme des Akkus und Wiedereinsetzung, dann von Erfolg gekrönt. Das Navi funktioniert wieder und ich konnte über die Köhlbrandbrücke den richtigen Hafenbereich "HHLA Rosshafen Terminal" und die CONTEX Hebestelle ohne weitere Probleme finden.
Der Kaianlieferschein und die Motorrad-Prüfliste musste ich dreifach vorlegen, dann wurde noch das Kennzeichen, Fahrzeugtyp und Kilometerstand abgefragt.
Danach bekam ich eine große Registriernummer und anschließend wurde mir die Empfangsbestätigung ausgehändigt.
Das Containerschiff, welches nach "San Antonio" in Chile fährt, wird die "Laust Maersk" sein.
Bei der Spedition CONTEX hing ein Lageplan an der Wand wo der Standort schon sehr abgegriffen war.
Die Große Übersichtstafel war nicht nur für mich hilfreich, denn es kommen fast minütlich große Lastwagen die für die verschiedenen Lagerhallen ihre Waren anliefern und abholen.
Ich durfte einen Gabelstapler hinterher fahren, um die richtige Halle zu erreichen. Hier standen schon zwei Motorräder aus der Schweiz.
Dort abgestellt, mussten die Koffer und das Topcase mit Grundplatte abmontiert und auf der bereitgestellte Palette abgelegt werden. Die Batterie vom Motorrad war noch abzuklemmen und ein Satz Schlüssel musste noch mittels Kabelbinder am Lenker befestigt werden. Nun wurden noch von der Spedition Bilder aus verschiedenen Perspektiven gemacht. Ich habe noch ein Abschiedsfoto geschossen und dann ging ich in Richtung Ausgang. Dort half mir der Pförtner mit der Nummer 040-757700 um das Funktaxi aus Wilhelmsburg zu rufen, um ins Zentrum der Hansestadt Hamburg zu kommen. Die Fahrt ging erst über die Köhlbrandbrücke und durch den Elbtunnel. Ich wunderte nur wie schnell das Taximeter lief. Mit rund 33 Euro hatte ich das Ziel erreicht.
Da ich von JIMDO meine Webseite erstellt habe, mich dort zuvor angemeldet habe und es auf dem Weg lag, stattete ich dort bei Tim noch einen Besuch ab. Ich habe mich beraten lassen was so alles auf der Webseite noch machbar ist.
Dann fuhr ich mit dem Bus Nr 3 bis zum Hauptbahnhof. Auf dem Weg dorthin wunderte ich mich über die Geschwindigkeitsschilder mit 25, die für mich sehr ungewöhnlich waren.
Der ICE nach München hatte wegen Signalstörung zwar ca. 17 Minuten Verspätung, aber die holte der Zug bis München wieder ein. Auf der langen Fahrt gönnte ich mir noch ein Weißbier, als ich den von Friedensreich Hundertwasser erschaffende Bahnhof von Uelzen passierte. Bin gegen 23:00 Uhr zu Hause angekommen. Nun werden auch die Tage schnell vergehen, bis ich mit dem Flieger meinem Motorrad hinterherreise.
Motorradtransport:
Über Olaf J Kleinknecht "IN TIME" habe ich einen Speditionsvertrag rechtzeitig abgeschlossen und somit mir 10% Frühbucherrabatt gesichert kostet es ca. 1890,-€. Die Bezahlung erfolgt erst bei Leistungserbringung.
Die BMW R1200 GS Adventure ist mit Topcase für den Container ca. 5 cm zu lang, aber das Topcase kann abgenommen werden und verzurrt auf der Sitzbank mitgenommen werden. Auch Gepäck kann auf dem Motorrad verbleiben.
Vor der Containerverladung ist der Tank möglichst leer zu fahren und es muss die Batterie abgeklemmt werden!
Die Verladung erfolgt voraussichtlich im Oktober in Hamburg und man kann mit dem Motorrad direckt hinfahren.
Das Motorrad wird unverpackt übergeben In Time ist mit der Besorgung des Transportes ab Hamburg nach Valparadiso und retour per Schiff beauftragt. Die Abholung des Motorrades erfolgt gemäß Absprache in Hamburg.
Die Zollabfertigung in Chile wird durch den Kunden selbst vorgenommen, die Assistenz des dortigen Partners ist obligatorisch.
Das Motorrad ist auf der Reise über dem Atlantik. Im Container sind 14 Motorräder mit dem gleichen Ziel nach Chile.
Das Schiff ist in San Antonio am 25.11.2019 angekommen. Mein Motorrad steht nun abholbereit im Zollhafen.
Der Flug München - Santiago de Chile und zurück kostet für mich incl. 23 kg Gepäck und 8 kg Handgepäck mit der Air France über Paris 826,- €.
Der geplante Ausflug am Ende der Tour zur Osterinsel ist gebucht. Zur Osterinsel und zurück kommt man per Flug nur mit der LATAM - Airlines zur Hauptreisezeit zum Frühbucherpreis von 686,16 €. Die Unterkunft "Chez Jerome" auf der Osterinsel für 3 Nächte für 90,50 € ist ebenfalls gebucht.
Der Abflug von München war planmäßig um 20:35 Uhr und Ankunft in Paris Charles de Gaulle, als Zwischenziel wurde pünktlich erreicht. Es gab trotz Ankündigung keine Beeinträchtigung durch Streik.
Der Anschlussflug von Paris Charles de Gaulle war ebenfalls planmäßig um 23:40 Uhr gestartet und die Ankunft in Santiago de Chile war dann am Donnerstag um 10:10 Uhr Ortszeit. Der Zeitunterschied beträgt 4 Stunden, da hier Sommerzeit herrscht und in Deutschland die mitteleuropäische Normalzeit vorherrscht.
Zur Mittagszeit probierte ich ein chilenisches Gericht, einen Rindfleischtopf mit Oliven und überbackenen Mais.
Hier im Sommer stehen die Bäume in voller Blüte. Aber es gibt auch schon Hinweise auf das kommende Weihnachtsfest.
Bei "Hildegard" gab es Kaffee und Kuchen und speziell für Motorradfahrer gab es 15%-igen Preisnachlass. Der verstorbene Besitzer war ein großer Motorradfahrer. Viele Bilder erinnern daran. Er und seine Frau hatten eine gemeinsame Konditorausbildung in Deutschland gemacht.
Dann besichtigte ich das Nationalstadion, welches eine besondere Geschichte erzählen kann.
Mit der neuen U-Bahn-Linie, die durch Sicherheitstüren den Bahnsteig abgrenzen, ging es dann ins Stadtzentrum, wo man in dem Hauptpostamt auch ein Postmuseum besichtigen kann.
Bei der Wärme in der Hauptstadt des Landes half ein kühles Bier um den Durst zu löschen.
In einer der alten Kirche sah man das Leitergerüst, mit dem man zu den hoch aufgehängten Kronleuchtern hinaufsteigen kann.
Von Santiago ging es mit dem Bus nach San Antonio. Dort konnten wir die Motorräder aus dem Zoll holen.
Es hat einige Zeit gedauert, bis der Papierkram ausgefüllt und der Zollbeamte die Abnahme durchführte.
Ronny Tesch ist der deutsche Verbindungs-Mann vor Ort der die gesamten Zollabwicklungen macht. Er kümmert sich um alles was die Motorradfreunde brauchen und ist immer Ansprechpartner, wenn jemand auf der Reise Hilfe braucht.
Wer also irgendwann in Chile Motorradurlaub machen möchte, der ist beim Ronny genau richtig.
Danach fuhr ich zum Hotel, wo ich eine gute Aussicht zum Hafen hatte.
Beim Spaziergang an der Hafenpromenade gab es nicht nur Fische am Markt zu sehen.
Am Freitag-Abend kam es dann noch zu einer Demonstration, mit Blockade der Hauptkreuzung. Ich konnte es oben vom Hotelfenster mitverfolgen.
Bei der heutigen Fahrt von San Antonio nach Chillan habe ich die Autobahn mit den vielen Mautstellen kennengelernt.
Aber die Autobahn hier ist mit Deutschland nicht vergleichbar. Es gibt hier Bushaltestellen, Radfahrer und Traktoren auf dem Seitenstreifen und viele Verkaufsstände mit Obst oder Korbflechterei am Straßenrand.
Da die gebuchte Unterkunft nicht geklappt hat, habe ich in der Nähe gleich ein nettes kleines Hotel mit WIFI gesucht und gefunden.
Bei der anschließenden Stadtbesichtigung kam ich an der Kaserne vorbei, wo ein alter Panzer zur Schau steht.
Nach dem Restaurantbesuch traf ich noch zwei Motocrossfahrer, die gerade in ihrer Werkstatt ihre Zeit vertrieben.
Heute bin ich auf der Panamerikaroute an der Großstadt Los Angeles vorbeigefahren.
Auf der weiteren Fahrt habe ich ca. 40 Reiter entlang der Autobahn gesehen. Es war sicher ein Rodeo im nächsten kleinen Ort angesagt, denn es kamen auch viele Leute per pedes aus beiden Richtungen auf der Rita 5 gelaufen.
Parallel zur Autobahn führte stellenweise eine Eisenbahnlinie entlang. Eine imposante gelbe Eisenbahnbrücke überspannte das große Flusstal.
Ich musste einige Mautstellen passieren und auch wenn es jedesmal ca. 1 Euro kostet läppert sich das ganz schön.
Unerwartet stand an einer Parkplatzausfahrt ein Polizist der mich herauswinkte. Da er nur spanisch sprach und ich ihm mitteilte, dass ich nur deutsch spreche, winkte er ab und ich konnte weiterfahren.
In Osorno angekommen, hat man mit vielen Einbahnstraßen zu kämpfen, um dahin zu kommen wo man will. An einer der Einbahnstraßen kann man die größte Kuh mit ihren Kälbchen bestaunen. Im Zentrum gegenüber des Motorradparkplatzes steht ein aus Holz geschnitztes Ochsengespann.
Viele Supermärkte und kleine Händler haben zur Vorweihnachtszeit trotz Sonntag geöffnet.
Nur das Jesuskind fehlt in der Weihnachtskrippe. Sicherlich weil es noch nicht geboren ist. Es ist halt noch nicht der 24.12....
Es stehen auch beeindruckende Kirchenbauwerke im Stadtzentrum.
Bemerkenswert sind die vielen Glasfaserkabel. Dafür gibt es überall schnelles Internet.
Mein Sputnik-Biker-Aufkleber durfte ich, auf Genehmigung vom Wirt, an seinem Gaststättefenster anbringen.
In der Nähe von meinem Hotel steht eine deutsche Schule und es gibt einen deutschen Verein der "Club Aleman".
Die Menschen sind alle sehr nett, nur mit der deutschen Verständigung im deutschen Club hatte ich mir besser vorgestellt.
Bei der heutigen Tagestour nach Frutillar spielte das Wetter leider nicht mit. Die tiefe Wolkendecke war schuld, dass man den schneebedeckten Vulkan im Hintergrund nicht sehen konnte. Gut das es eine Ansichtstafel gab, auf der der Vulkan abgebildet war.
Das Wetter lud nicht zu einem Badespass ein. Dafür war die Seebrücke gut besucht.
Es sind viele deutschsprachige Schriften zu lesen. Frau Holle, lecker Kuchen oder Paulaner usw..
Bei der Fahrt entlang der Promenade kamen gleich 5 Straßenköter bellend von allen Seiten angerannt und einer lief mir kläffend ständig vors Vorderrad und plötzlich machte es "Blopp Plopp" da war ich über den frechsten rübergefahren. Ich hörte noch ein kurzes jaulen, danach ließen alle anderen Hunde von mir ab.
Zu besichtigen ist ein Museum über das Leben der deutschen Kolonialisten. Eine Schmiede, eine Wassermühle, ein Rundstall mit Kutsche und aufgehängte Würste, usw..
Als ich die Bank sah, kehrte ich gleich ein und tauschte Geld. Dann ging die Fahrt über Landstraßen zurück nach Osorno.
Heute ging die Fahrt, wegen Straßenbauarbeiten ampelgeregelt, über ca. 25 km über Schotter. Danach erreichte ich den chilenischen Grenzübergang. Zuerst ein kleines Häuschen, wo mein Motorradkennzeichen notiert wurde. Dann fuhr ich zum Hauptgrenzgebäude. Dort gab es mehrere Schalter. Um den richtigen Schalter zu finden, das war nicht einfach. Denn ich brauchte einen Zettel wo die verschiedenen Stempel in der richtigen Reihenfolge draufgedrückt werden. Mein erster Fehler, ich hatte den Zettel vom ersten Häuschen mir nicht aushändigen lassen. Dann hat der Schalterbeamte am Schalter 1 mir den Zettel neu ausgestellt und den ersten Stempel drauf gemacht. Dann sollte ich einen zweiten Stempel vom Schalter 2 abholen. Der Beamte am Schalter 2 war nicht gerade kooperativ. Er verlangte einen weiteren Zettel, mit meinen Fahrzeugdaten von der Einreise nach Chile. Den habe ich nicht finden können. Vielleicht ist er bei der letzten Bank abhanden gekommen. Wenn es so war, dann habe ich es nicht bemerkt. Aber der Beamte blieb stur und verlangte Das Formular, was ich nicht hatte. Ich fragte wo man ein solches Formular als "Deutscher" bekommen könne, da meinte er nur er ist "Chilene" und das ist mein Problem. Dann lief ich zum Häuschen und dort bekam ich den Zettel mit meinem Motorradkennzeichen. Damit zurück zum Schalter 2. Das nützte auch nichts. Zum Glück gab es ein weiteren Beamten am Schalter 2. Der nahm sich der Sache an. Er sah aus, als ob er eine schlimme Gesichtsverletzung hatte. Die Augen waren, wie bei einer Puppe die mann die Augen in den Kopf hineingedrückt hatte, so tief und verschoben. Sein Kinn war gleich unter die Zähne. Aber er machte sich die Mühe und gab sämtliche Daten vom Motorrad in das System ein und es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug bei der Einreise im Hafen von San Antonio registriert war. Dann bekam ich den ersehnten 2. Stempel. Damit konnte ich ausreisen.
Zwischen den beiden Grenzstationen lag der Pass, wo ich einige Fotos bei schönsten Sonnenschein machte.
Eine ähnliches Zettel und Stempel-Prozedur hatte ich bei der Einreise nach Argentinien. Das ging allerdings Problemloser und freundlicher von statten. In der Zwischenzeit platzierte sich ein weiterer Motorradfahrer neben mir..
Die weitere Fahrt zog sich ziemlich in die Länge. Oft ging die Straße bis zum Horizont. Aber es musste immer auf Schlaglöcher geachtet werden.
In Esquel angekommen, machte ich gleich einen Tankstopp, damit ich für die morgige Weiterfahrt gerüstet bin.
Dann fand ich mit Navi gleich mein Hotel und scheckte ein.
Da es am Grenzübergang kein Geldwechsel gab, suchte ich eine Bank in Esquel. Die erste Bank tauschte kein Geld. In der 2. Bank sollte es möglich sein. Aber es musste erst "alles" in dem Computer eingegeben werden. Also nicht nur Name und Geboren, Passnummer, auch Telefonnummer, E-Mail und meinen Beruf, ...da war ich halt Rentner.
Nein das System stürzte ab und es musste alles neu eingegeben werden.
Dann ging immer noch nichts. Die Bänckerin telefonierte aufgeregt, da immer eine Fehlermeldung aufploppte. Ein Bäncker kam zu Hilfe und nach Kopie meines Ausweises und mehrfachen Formularen die ich noch zu unterzeichnen hatte, konnte endlich das Bargeld getauscht werden.
Hura ich hatte argentinische Pesos und konnte nun zum Essen gehen und ein Bierchen trinken.
Vor dem Hotel stand ein Wegweiser für alle Himmelsrichtungen, damit war klar wohin die Reise geht.
Am Abend war ich wieder dabei meine Tageserlebnisse zu laden. Da es nicht immer so schnell geht ein Bild hochzuladen, nahm ich mir die Zeit einen guten Rotwein zu genießen.
Die heutige Tour führte über ein Hochplateau mit karger steppenartiger Landschaft. Es war aber sehr stürmisch und der fiese Seitenwind führte zu eine ca. 60 Grad Schräglage um die Richtung zu halten. Aber auch die Halsmuskulatur hatte gut zu tun, um den Helm gegen den Wind zu stemmen.
Bei den seltenen Fotostopps musste ich immer die Handschuhe ausziehen. Aber damit die nicht bei den Windböen wegfliegen setzte ich mich einfach darauf.
Einen Tankstopp machte ich, bevor ich das eigentliche Ziel erreichte in Rio Mayo. Das war mir sicherer, denn es hätte bei dem Wind nicht ganz gereicht.
Das kleine bescheidene Hotel war schnell gefunden. Das Zimmer ist ausreichend für eine Nacht. Wichtiger ist "WIFI" und ein Parkplatz fürs Motorrad.
In der hoteleigenen Gaststätte spielten die Männer aus dem Ort am Tresen mit alten ledernen Knobelbechern Würfel. Es ging hoch her. Lautes Gelächter und schadenfreudige Schreie der jeweils Anderen sorgen für eine lustige Stimmung.
Am Abend gegen 20:00 Uhr gab es Abendessen. Zufällig war für ca. 20 Personen ebenfalls gedeckt. Es stellte sich heraus, dass es eine deutsche Reisegruppe war die ebenfalls dort ihr Essen bekamen. Der Wirt war ein lustiger Typ mit Schnauzer. Klein, dicker Bauch, die Hose rutschte fast runter, weil der Bauch drüber hing, das Hemd hing hinten raus und er versuchte das Hemd immer wieder vorne reinzustecken. So hat er das Abendessen den Gästen serviert.
Der Tourleiter gab mir für die morgige Tour noch den Ratschlag, wegen der schlechten Schotterstraße und den nächtlichen Regen, so früh wie möglich zu starten. Der Wirt meinte noch flapsig, ich komme in El Calafate niemals an.
Wegen der heutigen langen und schwierigen Etappe mit "ohne" Asphalt, bin ich 5:45 Uhr bei Sonnenaufgang gestartet.
So früh bekam ich im Hotel noch kein Frühstück. Das holte ich beim ersten Stopp in einem kleinen Hostel nach. Es war leckerer als im Hotel und preiswert. Man sah auch eine Tankstelle, wo die beiden Zapfsäulen total mit Aufklebern zugepflastert waren.
Leider geschlossen. Nur elektrisch tanken gab es hinter dem Haus. Aber hinter dem Haus war eine super Fernsicht zu den schneebedeckten Anden.
Ich bin dann noch einen 70 Kilometer langen Umweg gefahren, um den unvermeidlichen unbefestigten Weg auf ca. 100 km zu verkürzen.
Auch das war Stress genug. Ich musste nicht nur über losen Schotter, sondern auch durch rutschigen lehmigen Schlamm fahren.
Und 100 km können verdammt lange dauern, wenn ein Sturz vermieden werden soll. Ich kam mit der angemessenen Geschwindigkeit nach gefühlten 3 Stunden endlich wieder auf Asphalt. Ich hätte die Straße küssen können, so froh war ich endlich wieder Tempo aufnehmen zu können.
Meine Stiefel, die Hose und das Motorrad waren voller erdigen Schlamm.
Aber es gab auf dem schwierigsten Abschnitt vieles interessantes zu sehen. Ein Fotostopp am See mit Gebirgshintergrund war obligatorisch. Lamas liefen entlang und über der Fahrspur und machten kurz zuvor dann Reisaus. Auch ein Fuchs lief über den Weg. Und Emus standen am Fahrbahnrand.
Endlich in El Calafate angekommen tankte ich meine Maschine auf unf fuhr zum Hotel. Das Hotel ist viel besser als das letzte. Fein sauber, mit Kunst behangen und großzügige Zimmer mit Bad. Nach dem Einchecken ging es gleich unter die Dusche und dann in saubere Klamotten.
Anschließend ging ich in eine nette Konditorei (die mit der Unterwäschereklame im Obergeschoss) einen Milchkaffee trinken.
Am Abend traf ich noch andere Motorradreisende an der Tankstelle, bevor ich noch in eine Pizzeria mit Regenbogenflagge einkehrte.
Heute habe ich eine Exkursion mit dem Katamaran zum Gletscher unternommen. Wir erreichten den großen Gletscher namens "Upsala", in dem der Kapitän alle Eisberge umschiffte. Das hat gut geklappt, denn schließlich fuhr das Schiff nicht unter dem Namen "Titanic".
Den einen oder anderen Condor konnte man dort im Nationalpark beobachten. Die meisten flogen hoch am Himmel, die waren zu schnell, um sie mit dem Fotoapparat einzufangen.
Die Schiffsjungen fischten mittels kleinem Tau einen großen Eisbrocken heraus an Deck. Der wurde zerkleinert und diente als Fotomotiv oder als Eiswürfel für die Drinks.
Zwischenstation war der Anleger am Nationalpark, wo es neben vielen Erklärungstafeln und der bizarren Natur über Gitterroststegen, hin zur Panoramagaststätte mit Souvenirverkauf ging.
Danach fuhr das Schiff noch nah an die Abbruchkante des großen Gletschers, die ca. doppelt so hoch war wie zweimal übereinander die St.-Stephani-Kirche in Calbe.
Mit mir am Tisch im Katamaran saßen die beiden, Mutter und Sohn, mit denen ich mich ein wenig unterhalten konnte. Sie kamen aus Buenos Aires, wo aber ein Elternteil aus Sizilien Italien stammt.
Dann ging es wieder mit dem Bus zum Hotel zurück.
Der gesamte Ausflug mit Bustransfer ging von 7:00 Uhr bis ca. 17:00 Uh
Am Abend bin ich noch zur Tankstelle, um für die Weiterfahrt den Luftdruck in den Reifen passend zu machen.
Dann konnte ich mir das kleine hübsche Städtchen noch fußläufig erkunden.
Die Tour führte erst in Richtung La Esperanza und dann nach einer ca. 300 Grad Kurve in die andere Richtung. Zwischendurch hatte ich den Tachostand 33.333 km erreicht. Nach einer baumlosen Landschaft und durchziehende dunkle Bewölkung mit kurzen Schauereinlagen gab es auch immer eine gute Fernsicht zu den Bergen der Anden. Weiter Richtung Süden wurde die Vegetation immer grüner. Dann ging es durch einer Bergbaustadt zum Grenzübergang nach Chile.
Die Grenzformalitäten gingen recht schnell von statten, man muss nur herausfinden in welcher Reihenfolge man seine Stempel bekommt.
Bei der Weiterfahrt in Chile säumten viele Lupinen den Straßenrand.
Nach einer Brücke machte ich Mittagspause in einem Straßenrestaurant, welches durch die vielen Aufkleber an den Fenstern auffiel. Selbstverständlich durfte mein Sputnik-Biker-Aufkleber nicht fehlen.
Das heutige Ziel war abseits der Straße gelegen. Nach 2 Kilometern Schotter erreichte ich die Villa "Hosteria Estancia Rio Renitente" von 1891. Das Haus wurde vom damaligen Besitzer aus Schottland gebaut und dann zerlegt hier nach Südamerika verschifft und an Ort und Stelle wieder aufgebaut. Die vielen Bilder zeigen die 5 Generationen, die bereits im Haus wohnen.
Die Einrichtung ist stilecht und macht großen Eindruck. Man wohnt sozusagen in einem Museum. Nur der Strom wird schon von Solar und Wind erzeugt. Das Wasser kommt aus der eigenen Hausquelle. Nur WIFI und TV gibt es nicht. Dafür gab es zur Begrüßung ein einheimisches Bier, dann wurde mir eine Schale mit Erdnüssen serviert, danach ein Cocktail "Whisky-sauer", des Weiteren durfte ich frische heiße Teigtaschen mit Lama-Fleischfüllung probieren und zum späten Abend um 8:30 Uhr das Abendmahl. Ein guten Rotwein, Lamm mit Kartoffeln, mit Salat und Erdbeernachtisch. Es wurde auch der Kamin angefeuert.
Es gab auch 2 Gäste aus den USA die nur mal so zum Fischen hier per Flieger anreisten. Sie handelten mit Wertpapieren und scheinbar war das ein einträgliches Geschäft, denn sie sprachen davon auch schon in Kanada und in Fernost auf Fischfang waren.
Dann gab es noch einen chilenischen Vater mit Sohn, die waren ebenfalls zum fischen angereist. Sie sollen in dem Fluss sehr große Fische gefangen haben, ich habe keinen gesehen. Vielleicht war das auch nur Anglerlatein?
Nach einer herzlichen Verabschiedung vom Hausherren und eines großzügigen Nachlass der Übernachtungskosten fuhr ich wieder zur Hauptstraße zurück und dann ging es bis zur Magellanstraße nach Punta Arenas. Die letzte Stadt in Chile auf dem Festland. Danach gibt es nur noch Inseln bis zur Antarktis.
Im Ort angekommen, machte ich erst mal den nötigen Tankstopp, besuchte den Flughafen und erkundigte mich ob noch ein Flug nach der Antarktis geht. Leider war dieser Ausflug so kurzfristig nicht möglich, denn da hätte ich 5 tage mehr einplanen müssen.
Das Hotel war schnell gefunden. Danach versuchte ich zu einer Pinguinkolonie mit dem Motorrad zu fahren, aber diese Fahrt war über ca. 50 km Schotter und Regeneinlagen vergebens. Ich kam an ein verschlossenes Tor an, wo ein kleines Pförtnerhaus stand. Da hatte der Pförtner mich gesehen und er lud mich in seine beheizte Pförtnerbude ein, gab mir ein Kaffe und einen Atlas, um zu erfahren wo ich bisher gereist bin und wo ich noch hinfahren möchte. Dann erklärte er mir, dass es hier nun eine Mine gibt wo Anthrazit (Steinkohle) abgebaut wird und die Pinguine nicht mehr zu finden sind.
Nun geht es zum Abend noch in das Restaurant "OLE" um den Tag abzuschließen. Dort stellte sich heraus, dass der Chef vom Lokal auch BMW-GS-Fahrer ist und er mein Motorrad schon vor dem Hotel gesehen hat.
Es gab noch eine Verkaufsveranstaltung.
Dann machte ich einen abendlichen Spaziergang entlang der Magellanstraße. Im Hintergrund sieht man den Dauerregen in Richtung Ushuaia, die südlichste Stadt von Argentinien, wo ich nicht nur wegen dem Wetter nicht mehr hinfahren werde und man keine guten Bilder machen kann, sondern auch weil die südlichste Stadt nun in Chile, mit dem Namen "Puerto Williams", liegt.
Außerdem erspare ich mir 2 Grenzübergänge, 2 Fährfahrten und etliche Kilometer Schotterpiste.
Um nach einem abschließenden Cappuccino am Bunker vorbei und an der Polizeistation, mit den Einsatzwagen, entlang zum Hotel zu gelangen.
Der Halbtagesausflug zu der Pinguin-Insel mitten in der Magellanstaße startete um 6:30 Uhr. Zuerst wurde abkassiert, dann ging eine Busreise zum roten Boot. Mit dem Boot fühlten wir uns wie in einer Nussschale auf hoher See. Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir die kleine Magdalena-Insel, wo die Pinguinkolonie lebte.
Dort legten wir an, um dann auf dem abgesteckten Rundweg bis zum Leuchtturm und zurück zum Boot zu laufen. Es war ein eiskalter heftiger Wind der uns zu schaffen machte, aber den Pinguinen machte das nichts aus. Zuvor gab es noch eine Order, die Pinguine nicht anzufassen und ihnen Vorrang zu geben, wenn sie unseren Weg kreuzten.
Ich saß gleich neben den Kapitän und alle Passagire mußten Schwimmwesten tragen.
Die heutige Windstärke 4 war, trotz hoher Wellen die über das Boot schlugen, auszuhalten.
Am Nachmittag nutzte ich den seltenen Sonnenschein und konnte mein Sputnik-Biker-Logo am Namen der Stadt "Punta Arenas" für ein Beweisfoto anbringen.
Lustig anzusehen sind auch die eigenartig frisierten Bäume anzusehen.
Dann sah ich noch ein interessantes historische Kaffe, wo ich mir nach dem Kaffee auch noch eine ganze Flasche Rotwein gönnte.
Auf dem Rückweg zum Hotel sah ich noch die Pfingstrosen in voller Blüte.
In der Früh ließ der nächtliche Regen nach und es war ein farbenprächtiger Regenbogen zu sehen.
Die Bushalte-Unterstände sind echt windgeschützt errichtet worden, so das jeder es bei dem stürmischen Wind und Wetter zu schätzen weis.
Da die heutige Etappe nicht so lang war, machte ich noch einen kleinen Abstecher nach Feuerland. Die Fähre stand gerade für die Abfahrt bereit, so dass ich gleich übersetzen konnte. Die ca. 40 minütige Überfahrt durfte ich bar in chilenische Pesos bezahlen, aber das Wechselgeld bekam ich in argentinische Peso zurück.
Auf Feuerland angekommen machte ich die wichtigen Beweisfotos, um gleich mit der selben Fähre wieder überzusetzen.
Bei der Rückfahrt hat der Kassierer mich erkannt und da ich nur für die Fotos rüber und nüber bin, hat er mir den Fahrpreis der Rückfahrt erlassen.
Dafür machte er von mir, dem verrückten deutschen Motorradfahrer gleich einige Fotos. Er sagte noch, dass ich ohne Motorrad für die Überfahrten überhaupt nichts hätte zahlen müssen. Dann zeigte er mir noch wo es auf der Fähre Heißgetränke und Kleinigkeiten zum Essen gibt.
Ein weiterer Motorradfahrer mit Sozia, beide aus Brasilien, fuhr ebenfalls Richtung Festland zurück.
Auf dem weiteren Weg gab es noch einige Hinweisschilder, ehe ich den Grenzposten nach Argentinien erreichte.
Nun stehen mir nur noch 3 Grenzübertritte bevor.
Bei regnerischen Wetter und Straßenbaustellen bin ich endlich in Rio Gallegos angekommen. Machte erst den Tankstopp, wo mich die Hunde wieder anbellten, um dann zum Hotel anzukommen.
Das Motorrad konnte ich in der hoteleigenen Werkstatt sicher und trocken unterstellen.
Da es wieder angefangen hat zu regnen, werde ich den Ort nicht weiter erkunden. Wer weiß was ich verpasse. Aber bisher war der Ort auch nur zum durchfahren geeignet.
Das ganze Hotel hat den Charme wie das Aquarium aus dem vergangenen Jahrtausend. Das Restaurant hat Tassen wie aus der Mitropazeit und direkt vor dem Fenster im 1. Stock einen Trafo. Die Zimmer sind sehr spartanisch eingerichtet, eine Art Bauarbeiterhotel. Der 170 Liter-Kühlschrank machte nur Krach und war leer. Da zog ich erst einmal den Stecker, dann war endlich Ruhe.
Als ich eine Kleinigkeit gegessen habe, kam aus der Seitentür plötzlich ein kleiner Stuckateur mit einer großen Abdeckfolie hereingestürmt, in seiner beschmierten Arbeitskluft und lief er quer durch den Speisesaal Der sah doppelt so alt aus wie ich.
Am Abend öffnet die hoteleigene Gaststätte erst 20:30 Uhr und bemerkenswert ist die Tischeindeckung. Einfach bedrucktes braunes Packpapier, aber eine mit Hotelnamen bestickte Stoffserviette. Aber man bekommt nur alkoholfreie Getränke. Kein Wein und kein Bier. Das kuriose daran ist, dass die Gaststätte um 9 Uhr doch sehr besucht war.
Aber im TV konnte ich das Fußballspiel "Dortmund gegen Leipzig", mit einem lustigen und leidenschaftlichen spanischen Kommentator, bis zum 3:3 mitverfolgen.
Heute startete ich um 6:30 Uhr bei Sonnenschein und Windstille. Eine Stunde später hätte ich wieder im Regen starten müssen.
Dann das erste Hinweisschild nach Buenos Aires, was mein Wochenziel ist. Also nur noch 2.584 km.
Dann kam ich an einem kleinen See vorbei, wo Flamingos zu sehen waren. Ich hatte nicht gedacht, dass so weit im Süden schon welche vorkommen.
Bei einen Tankstopp auf halber Strecke sah ich zwei Vespafahrer, die ebenfalls ihre große Reise unternehmen.
Dort bin ich kurz eingekehrt, um mich mit einer Kleinigkeit zu stärken, da bekam ich von der netten Kassiererin noch ein Überraschungsei geschenkt.
Die Weiterfahrt war dann mit wolkenlosem Himmel und steigender Temperatur bis 26 Grad sehr anstrengend, da es heftige Windböen von links gab. Die drückten mir nicht nur den Helm an mein Brillengestell und dieses drückte schmerzhaft seitlich an meine Nase, sondern jeder entgegenkommende LKW verursachte einen heftigen Windstoß zur anderen Seite.
Kurz vorm heutigen Tagesziel sah ich dann noch den aufgepeitschten Atlantik mit seinen türkisblauen Farbe auf der rechten Seite.
In Caleta Olivia habe ich mich orientierungshalber einmal umgesehen und fand das Stadtzentrum, wo eine große Statue eines Ölarbeiter zu bestaunen ist.
Dann besuchte ich noch den Supermarkt um mich mit dem Nötigsten einzudecken.
Das heutige Frühstück bestand aus zwei kleinen Croissant, ein kleines Stück Butter mit ein wenig Marmelade, dazu getoastete Baguettescheiben und ein Milchkaffee. Das Streichwerkzeug war ein kleiner grüngelblicher Plastikspachtel.
Auf der Tour kam ich mit anderen Motorradreisenden zusammen und wir fuhren in einer kleinen Dreiergruppe etliche Kilometer zusammen. Der letzte der dazukam, den hatte ich schon vor Tagen einmal getroffen. Er zeigte mir ganz stolz meinen "Sputnik-Biker-Aufkleber" auf seinem Koffer.
An der letzten Tankstelle trennten sich unsere Wege. Ich habe dort gleich getankt und meine Mittagspause gemacht.
Wenn man nach Puerto Madryn hineinfährt, so kommt man direckt Richtung Atlantik hinunter zur Hafenstadt.
Diese Hafenstadt hat mir gleich gut gefallen. Viele schöne Häuschen, langer Strand, jede menge Geschäfte und Restaurants und einige Tauchcenter.
Das tolle sind auch die vielen Blühenden Bäume und Sträucher.
Bei 20°C bin ich nach dem 7:00 Uhr Frühstück, bei schönsten Sonnenschein, gestartet. Auf der Fahrt über das Landesinnere ging es schnell bis auf 27° C hinauf. Es gab noch einige Restwolken vom nächtlichen Regen, die haben sich soweit verzogen.
Die Tour führte über zwei Flüsse. Zuerst über den Rio Negro (schwarzer Fluss) und danach über den Rio Colorado.
Am Colorado machte ich meine Mittagspause und danach ging es die Straße wieder immer geradeaus.
Vor Bahia Blanca war zur linken ein Salzsee zu sehen und zur rechten gab es eine Geschwindigkeitstafel für Autos, Busse und LKW,s.
Demnach waren Motorräder nicht in ihrer Geschwindigkeit limitiert? Prima....
Die Städte werden immer größer. Das Hotel liegt im Zentrum unweit vom zentralen Park. Rings um den Park gibt es jede Menge zu sehen. So gar eine Hinweistafel von der Straßenbeleuchtung.
An einer Ampelkreuzung standen die Autoscheibenputzer immer startbereit, um bei rot ihre Arbeit zu verrichten.
Der Hinterhofparkplatz gehört zum Hotel Dort durfte ich mein Motorrad sicher unterstellen. Nur um da hin zukommen, muss man vom Hotel Vordereingang um 4 Blocks fahren, da die Stadt im Schachbrettmuster aufgebaut ist und es nur Einbahnstraßen gibt.
Dann sah ich noch wie scharf in der Fußgängerzone kontrolliert wird. Es gab Knöllchen für Mopedfahrer, die am Zündschloss befestigt wurden.
Auf der heutigen Etappe kam ich an tausenden Rindern vorbei. Aber auch zwei Störche standen im Gras am Straßengraben und einer flog knapp über mich hinweg.
Bei meinem Tank- und Raststopp machte ich mein kleinen Benzinkanister leer, da dieser anfing sich aufzulösen. Kurzer Hand entsorgte ich ihn und schnallte stattdessen den Ölkanister an dessen Stelle.
Auf der Straße und als Hinweisschild gab es ab und zu diese gelben Sterne zu sehen.
Mein Navi führte mich noch durch den Ort Azul, obwohl es eine Umgehung gab, aber diese sicherlich mautpflichtigen war.
Für Motorradfahrer gilt nicht immer die Maut. Es gab dann eine gekennzeichnete rechte Spur wo man mit dem Moped an einer Halbschranke vorbeikam.
Aber auf der Autobahn nach Buenos Aires hinein fuhr ich einem Motorradfahrer hinterher, der fuhr knapp hinter ein Auto durch die Mautstelle, doch plötzlich ging der Schlagbaum knapp vor mir zu. Ab dort musste ich Maut zahlen.
In Buenos Aires angekommen, ging es ins Stadtzentrum zum Hotel. Dort angekommen, musste ich erst einmal alle meine Akkus aufladen.
Im Parkhaus konnte ich nicht nur mein Motorrad sicher unterstellen, sondern auch mit einem Wasserschlauch den groben Schmutz abspritzen und plötzlich konte man auch das Nummernschild wieder erkennen.
Auf einen Stadterkundungsrundgang kam ich an dem "0 Kilometer-Punkt" an, von dem aus alle Entfernungen in alle Richtungen in Argentinien gezählt werden.
Im zentralen Park in der Nähe steht ein ca. 160 Jahre alten Baum mit beeindruckender Größe.
Das Frühstück wird zum Zimmer gebracht und zwar wird es in die Tür-Durchreiche gestellt, wo ich nur meine innere Türklappe öffnen muss um es herauszunehmen.
Als erstes besuchte ich den Blumenpark, wo es eine übergroße Stahl-Blüte gibt, die sich tagsüber langsam öffneten dann sich wieder schließt.
Danach fuhr ich zum Fährterminal um eine Überfahrt für den Dienstag nach Uruguay klarzumachen. Damit verringert sich die Fahrstrecke über Land und der ersten Brücke von über 600 Kilometer auf nur noch 242 Kilometer.
Im Stadtzentrum, unweit vom historischen Leuchtturm, kam gerade ein Tschechischer Hotel-LKW. Vom LKW-Fahrer erfuhr ich, dass sie mit Start Buenos Aires die Tour in entgegengesetzter Richtung unternehmen. Also erst Richtung Feuerland und dann bis nach Santiago de Chile.
Mitten im Stadtzentrum findet man diesen großen Obelisken.
Dann schaute ich noch weiter mich in der Stadt um. Es gab viele Stände für Touristen, aber auch alles für den täglichen Bedarf.
Dann legte ich noch einen kleinen Waschtag ein.
In diesem tempelartigen Bau verbirgt sich eine Kirche, die der Papst Franziskus kennt und in der sich ein bewachtes Mausoleum befindet.
im "London City" kann man ein U-Boot bestellen. Dann bekommt man ein Glas heiße Milch und ein Stück Schokolade (U-Boot) am Steil, welche man in die Milch eintaucht und so zum schmelzen bringt.
An dem zentral gelegenen Obelisk scheint nicht nur die Sonne bei 28° C auf mich, sondern hier sind viele Überwachungskameras auch auf mich gerichtet. Eine davon wird sicherlich auch Live Bilder senden.
Interessant war auch dieser offene NH-Sicherungskasten, an dem ein Kabel unfachmännisch und ungesichert angeschlossen hing, welches zu der am Straßenrand einzementierte Kraftsteckdose führte. Sicherlich eine Alternative zum Laden von E-Autos.
Es werden natürlich auch jede menge touristische Unternehmungen angeboten, z.B. Bus-Stadtrundfahrten usw...
Eine nützliche Motorrad-Markierung erleichtert die Aufstellung an den Ampelkreuzungen, um als Motorradfahrer immer die Pole-Position zu erhalten.
Am Abend besuchte ich das berühmte Leuchtturmhaus. Wo es bis zum 14. Stock mit den alten Schweizer Nostalgieaufzügen hinauf ging, um dann die nächsten Etagen, eine immer enger werdende Wendeltreppe, bis auf 100 Meter zur Glaskuppel des Leuchtturmfeuers hinaufzusteigen. Hier oben hat man eine fantastische Sicht über die fast 3 Millionen große Stadt.
Als abschließenden Höhepunkt der Besichtigung des historischen Gebäude, aus italienischen Marmor, ist eine Weinprobe und die Vorführung einer Tango Show.
Heute ging es um 6:30 Uhr zum Fährterminal, um von Buenos Aires nach Colonia (Uruguay) überzusetzen. Mit mir ist ein weiterer Motorradfahrer mit dieser Fähre gefahren. Er kannte sich aus, das half auch mir. Die Ausreiseformalitäten gingen entsprechend überschaulich und mit Fingerabdruck von statten, bevor man endlich mit dem Motorrad die Fähre befahren durfte.
In Colonia angekommen, ging es auch relativ schnell von Bord, um dann bei der Einreise komplett ausgebremst zu werden.
Das Problem war, dass ich für mein Motorrad keine Fahrzeugversicherung hatte. Diese wurde in Chile und Argentinien nie gefordert, ging immer ohne.
Also erklärte man mir, dass ich einreisen kann, aber ohne Motorrad !
Das muss im Hafen bleiben !
Nach langem Erklär-Marathon bekam ich einen Stadtplan, wo die Versicherungsunternehmungen gekennzeichnet wurden, damit ich sie aufsuchen kann. Ob die am 24.12.2019 noch geöffnet haben, wisse man nicht.
Also schnell bei 35° C mit Motorradklamotten in die Stadt laufen um eine Versicherung für Uruguay abzuschließen.
Beim ersten Versicherungsunternehmen, was noch offen hat, erklärte man mir, dass hier nur einheimische Fahrzeuge versichert werden.
Dann schnell zur nächsten Versicherung, dort hatte ich Glück und ich konnte die notwendige Fahrzeugversicherung abschließen. Die minimale Versicherungsdauer war ein Monat für ca. 28,- Euro.
Damit schnell zurück zum Hafen, das Motorrad auslösen. Dort wurde nochmals alles akribisch geprüft und im Computer eingegeben. Dann wollte man wissen, wann und über welche Grenze ich wieder ausreise. Und bei der Ausreise soll die Versicherungspolice dann ungültig gemacht werden. Fragt mich nicht warum.
Endlich konnte ich die Fahrt in Uruguay beginnen. Es ging auch schnell über die Straße 1, wo ich an einem Unfall (LKW gegen Baum) mit Polizeiaufnahme vorbei kam und die nachfolgende Autobahn 1 Richtung Montevideo war dann schnell geschafft.
Bei den beiden Mautstellen war für Motorradfahrer eine separate kostenfreie Spur gut gekennzeichnet, die auch ich gleich ansteuern konnte.
Endlich bei 36° C im Hotel angekommen, bekam ich auch umgehend mein klimatisiertes großzügiges Zimmer.
Nachdem ich mein Gepäck im Zimmer ablegen konnte, stellte ich meinen Weihnachtsbaum auf und zündete ihn an. Um dann zu bemerken, dass darüber ein Rauchmelder platziert war. Also beschloss ich das Feuer wieder zu löschen, damit kein Alarm ausgelöst wird.
Danach erkundete ich noch den Fitnessraum und den Pool auf dem Dach.
Am Nachmittag ging ich noch zu dem großen Einkaufscenter, um ein Kaffee zu trinken und Getränke zu kaufen.
Dort wurden schon Feuerwerke verkauft, welches am Abend schon für einige Knaller sorgten.
Auf dem Rückweg sah ich noch an einem Grundstück über den Zaun einen elektrischen Zaun.
Man kann auch Weihnachten bei 30° C am Abend im Pool über den Dächern von Montevideo, mit einer Flasche Wein und einem kleinen Weihnachtsbaum sehr gut verleben.
Zum Weihnachtsfeiertag war nicht viel möglich, deshalb machte ich eine Stadtrundfahrt mit dem "Bus Turistico", um so die Stadt auf Kanal 4 mit Kopfhörer in deutscher Sprache erklärt zu bekommen.
Natürlich wurden alle wichtigen Sehenswürdigkeiten angefahren und mit den historischen Daten erläutert.
Im Hafenbereich findet man das größte Karneval-Museum.
Das bekannteste Bauwerk, der "Palacio Salvo" ist vom selben Architekten, der das ebenfalls imposante Leuchtturmhaus in Buenos Aires im gleichen Baustil errichten ließ.
Später kamen wir am 60.000 Leute fassendes Fußballstadion vorbei. Uruguay wurde 1930 erster Fußballweltmeister.
Warum hat Uruguay mit Edison Cavani vier Sterne auf der Brust? Jetzt gibt's die Erklärung: Neben den beiden WM-Titeln 1930 und 1950, wurde Uruguay 1924 (in Paris) und 1928 (in Amsterdam) nämlich Fußball-Olympiasieger.
Auch der lange super Sandstrand von Montevideo hat viel für Strandbesucher zu bieten.
Im Zentrum an der Fußgängerzone gelegen, gibt es auch das große bunte Leben in der Stadt.
Es gibt so viele Eindrücke, die man nicht alle mit Bilder und Text rüberbringen kann.
Auffällig sind auch die vielen fleißigen motorisierten Pizzaboten.
Die letzte Nacht hat es gestürmt und geregnet. Heute in der früh war die Sonne wieder da. Allerdings hat es sich auf 24° C abgekühlt. Ideal zum Motorradfahren.
Auf halben Weg nach La Paloma kam ich an einem alten Autofriedhof vorbei.
Dann gab es ab und zu Mautstellen, wo man als Motorradfahrer rechts kostenfrei vorbeifahren kann.
Mein Motorrad konnte ich hinter dem Hotel direkt an mein Fenster abstellen.
"La Paloma" (übersetzt "die Taube") die Stadt in Uruguay, hat sich voll auf Strandurlauber spezialisiert. Es gibt viele Bungalows im Wald und eine Strandpromenade die zum berühmten Leuchtturm führt. Dort kann man für 30 Pesos (ca. 0,75 €) den Turm besteigen. Oben angekommen, wird man mit einer tollen Aussicht belohnt.
Und schließlich musste hier das Sputnik-Biker-Banner ausgebreitet werden, denn das ist der östlichste Punkt meiner Südamerika- Reise, von nun an geht es nur noch Richtung Westen.
Heute sollte es laut Wettervorhersage regnen und Gewittern. Aber außer in der Nacht regnete es auf der Tagestour nicht. Es war zu anfangs bedeckt und sehr schwül dann verschwanden die Wolken und bei Ankunft in Tacuarembo waren es dann 38° C und erbarmungsloser Sonnenschein.
Unterwegs war die Landschaft sehr hügelig und abwechslungsreich. Es gab Wälder, Felder und Wiesen. Als ich plötzlich Pferde als Zebras verkleidet sah. Es flogen viele grüne Kanarienvögel vorbei, eine große tote silbern glenzende Schlange lag auf der Straße und eine ca. einen halben Meter große Echse musste ich spontan ausweichen.
Ich war froh, dass ich ein Zimmer im Hotel mit funktionierender Klimaanlage bekam. Die Hitze draußen ist kaum auszuhalten.
Im Zimmer habe ich angenehme 24° C.
Gleich gegenüber vom Hotel gab es ein nettes Café wo ich das leckere Eis probieren konnte.
Am Straßeneck befindet sich ein Motorradladen, die gerade Nachschub bekamen.
Bei den hohen Temperaturen sind meine Unternehmungen auf den Vormittag beschränkt. Ein Besuch im Museum der " Indio & Gaucho" war sehr aufschlussreich über die Lebensweise der damaligen Menschen.
Nach einen kurzen Weg die Straße entlang kommt man zum Museum der "Geologie und Erdgeschichte". Dort sind viele beeindruckende Mineralien ausgestellt und es wird das frühe tierische Leben dargestellt.
Die beiden Museumsbesuche waren kostenfrei. Dafür durfte man sich in das Besucherbuch eintragen, was ich u.a. mit meinem Sputnik-Biker Aufkleber tat.
Ansonsten bekommt man hier viele Eindrücke von der Stadt, mit den vielen Parks und einem Schwimmbad.
Die motorisierte Kundschaft bekommt hier nicht nur Reifen auch Kinder-Motorräder werden angeboten.
Nur das Theater ist noch sehr renovierungsbedürftig.
Kinder laufen durch die farbige Springbrunnenwelt und werden sehr nass dabei. Was aber bei diesen Temperaturen nur eine erleichternde Abkühlung bringt.
Ab 6 Uhr gab es Frühstück und halb 7 war bei 22° C Abfahrt. Aber bis Mittag ging es schnell wieder auf 35° C hinauf.
Auf der Fahrt sah ich viele Pferde rechts und links auf der Weide. Mitten auf der Straße lag plötzlich ein totes Gürteltier, dem ich ausweichen konnte. Ein Storch flog über mich hinweg.
Vor der Grenze suchte ich noch eine Tankstelle in Salto. Da mein Navi erst eine in 250 km Entfernung anzeigte, fragte ich einen Autofahrer, der gerade aus einer Ausfahrt fahren wollte. Er erklärte mir den Weg und ich fand die Tankstelle dann auch gleich. Hier konnte ich die letzten 220 uruguayische Pesos für "Super "ausgeben.
Zum Grenzübergang kam man erst nach der Überfahrt eines großen Staudamms vom Fluß namens "Uruguay".
Auf der anderen Seite lag die Stadt Concordia.
Ab hier machte ich statt Bilder interessanten Video-Aufnahmen, die man später vielleicht in meinem Film zur Tour zu sehen bekommen kann.
Von Parana nach Santa Fe kommt man durch den Tunnel "Hernandarias" der den "Rio Parana" unterquert. An der Tunnelmautstelle zahlt man als Motorradfahrer 65 argentinische Pesos (ca. 1 Euro).
Die Stadt Santa Fe selbst ist einfach gegliedert. Man findet sich schnell zurecht. Parallel in der nächsten Seitenstraße zum Hotel Konquistador befindet sich eine lange Fußgänger-Einkaufszone die aber Sonntags verweist ist.
Dort besuchte ich das "Sport-Cafe" und gönnte mir einen Milchkaffee und eine Art Schwarzwälder Kirsch. Und ich hatte Glück einen Kirschkern zu finden.
Und mit dem lustigen Dreifachknopf kann man den Keller rufen um zu bestellen oder zu bezahlen oder "X" ?
Bei der heutigen Fahrt musste ich durch eine Starkregenfront fahren. Es hat heftig geschüttet und das ca. über 25 km, bis es dann immer weiter nachließ. Aber dadurch gab es Streckenabschnitte die überflutet waren. Die Polizei hat an einer Stelle den Verkehr nur wechselseitig, durch die bis zu einen halben Meter tiefen Wassermassen, durchgelassen. An anderen Stellen hat man möglichst gewartet bis der entgegenkommende LKW durch war, der eine bis 2 Meter hohe Gischt produzierte.
Danach kam die Sonne wieder zum Vorschein und die im Regen angezeigten 23° C gingen schnell wieder auf über 30 ° C.
Es wurden auch Radarmessungen durchgeführt mit anschließender Sofortkasse für einige Autofahrer. Ich hatte Glück, wurde nicht rausgewunden.
"Cordoba de la Nueva Andalucia" (Cordoba von Neu-Andalusien) ist mit über 1,3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Argentinien. Fast vergleichbar mit München.
Das Hotel liegt zentral in der Stadt und es gibt dort wieder ein Pool auf dem Dach.
Die Stadt hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Bilder, denke ich, sprechen für sich.
Am Abend besichtigte ich den stillgelegten Hauptbahnhof. Ein großartiges Gebäude, welches nun anderweitig genutzt wird.
Der heutige Tagesausflug führte mich nach "La Cumbrecita". Das ist ein kleiner Ort auf 1450 Metern Höhe im Calamuchita-Tal, bei den Sierras Grandes. Bewohnt ist der Ort von mitteleuropäischen Auswanderern, Deutsche und Schweizer ....
Hier wird teilweise noch gut Deutsch gesprochen.
Im Gasthaus "Edelweiss" habe ich eine Currywurst mit Kartoffelsalat gegessen, wirklich lecker. Danach noch ein Espresso und der Tag war OK.
Diese Gegend liegt in einem mittleren Gebirge, mit Fichtenwäldern, in der Art wie der Harz.
Zu diesem Ort werden die Touristen mit Bussen angekarrt. Ich war froh, zeitig genug da zu sein, ehe die Massen kamen.
Am Abend in Cordoba, wollte ich noch zum Essen gehen. Aber am letzten Tag im Jahr war auch hier ringsum alles geschlossen. Ich fragte im Hotel nach, dort schaute man im Internet und schickte mich zu einem anderen Hotel. Dort angekommen, sollte man warten bis es 19:00 Uhr wird, weil dann die Bar öffnet. Dann erfuhr ich das die Küche auch geschlossen ist. Die nette Dame an der Rezeption suchte und fand ein Lokal was heute noch geöffnet ist, man müsse nur einen Tisch bestellen. Einer wäre noch frei. Das wurde auch gemacht. Ich ging also dort hin und erfuhr, dass es aber erst ab 21:00 Uhr hier losgeht, weil zuvor der silvesterabendliche Gottesdienst erst beendet sein muss. Da machte ich einen Spaziergang ums Kare und schaute mir die Kirche an, wo der Gottesdienst stattfand. Als er aus war ging ich gegen 20:00 Uhr zurück und war immer noch der erste Gast.
Das Bedienungspersonal saß gemeinsam an einem langen Tisch und hat gegessen und getrunken und war vergnügt. Es wurden Reden gehalten und dann hatte man sicher ein erbarmen und brachte mir eine Teller mit Rippchen und Salat.
Ab 21:00 Uhr konnte ich dann von der Karte bestellen. So interessant kann Silvester in Cordoba sein.
Die letzte lange 600 km Tour heute. Aus Cordoba heraus ging es hügelig und kurvig über die Berge, bis es dann wieder eintönig und flach wurde.
Lustig waren die Schafe, die in der Haltestelle auf den Bus warteten.
Aber auf den letzten 200 km wurde die Landschaft noch sehr interessant. Tiefe Schluchten super Straße und tolle Kurven. Bis es durch einige Tunnel ging und ein See vor einem lag.
Im Ort angekommen fand ich meine Unterkunft nicht gleich. Die Adresse war zwar richtig im Navi eingegeben und ich war schon in der richtigen Straße (eine Einbahnstraße), fragte mich durch, um dann über die Parallelstraße eine Schleife zu drehen und damit das ca. 250 Meter entfernte rückwärtige Ziel zu erreichen.
Da heute Feiertag ist, waren alle Geschäfte und Gasthäuser geschlossen. Nur mit dem Tanken hatte ich Glück, die war noch in Betrieb. Aber das zugehörige Bistro war auch zu.
Jetzt am Abend gibt es noch einen heftigen Gewitterregen. Das ist mir egal. Ich bin gut untergebracht und das Motorrad steht auch relativ geschützt. Morgen soll es wieder sonnig werden.
Heute ging es zurück von Argentinien nach Chile über die Anden. Genau über den "PASO DE AGUA NEGRA" mit 4780 Meter, mein persönlicher Höhenrekord mit dem Motorrad.
Unterwegs traf ich einige Motorradfahrer, zwei von ihnen kamen mir entgegen. Es kamen mir auch zwei deutsche LKW-Reisemobile entgegen, einer davon mit einer BMW-GS im Huckepack. Der andere mit Berchtesgadener Nummernschild.
Dann ging es immer weiter bis zum Pazifischen Ozean, nach Coquimbo.
Aber zuvor noch der Grenzübergang mit kompletter Kontrolle auf chilenischer Seite. Es wurden alle Koffer und der Tankrucksack durchsucht, ob Lebensmittel zu finden sind. Die sind strikt für die Einfuhr verboten! Wie auf dem Schild zu sehen.
Aber es wurde nichts gefunden nur eine Flasche Wasser, meine Hustenbonbon und die durfte ich einführen.
Als ich an meiner Unterkunft ankam, öffnete erst niemand. Ich musste anrufen und warten bis jemand öffnete. Dann musste ich noch warten bis mein Zimmer bezugsfertig gemacht wurde. Aber es hat sich gelohnt. Super Zimmer mit Meerblick und eigenen Strand.
Aber, oh Schreck, mein Hinterrad ist voller Öl.
Das kann nicht alles aus dem Reservekanister stammen. Es gab ein Leck am Kardarn. Ich suchte gleich noch eine BMW-Motorrad-Werkstatt im 14 km entfernten La Serena auf. Dort sagte man mir, eine Reparatur ist vor Dienstag nicht möglich.
Da ich aber das Motorrad schon am Montag zum Hafen zur Verschiffung nach Hamburg bringen muss, war das keine Lösung.
Auch ein Transport von der Werkstatt zum Hafen wäre nur mit einem LKW-Autotransporter machbar. Auch keine Option.
Dann machte ich ihnen klar, dass ich nur eine neue dichte Schraube und neues Kardanöl brauche, was noch vor Feierabend erledigt wurde und ich konnte die Fahrt wieder aufnehmen.
Mir wurde noch ans Herz gelegt, dass ich damit nur noch vorsichtig und auf eigenes Risiko fahren kann.
Heute stand eine Besichtigungstour in Coquimbo an.
Als erstes schaute ich mir die eiserne Kirche "Iglesia de Guayana" an, die der Ingenieur "Alexandre Gustave Eiffel" entworfen haben soll. Sie wurde in Belgien gebaut und mit einem deutschen Dampfschiff hier hergebracht.
Interessant sind die vielen Hinweisschilder mit der Tsunami-Fluchtrichtung bergauf.
Danach wollte ich mir die islamische Moschee ansehen. Aber diese war wegen Bauarbeiten nicht wirklich zugänglich. Das Minarett ist eine Kopie des Minaretts der Koutoubia-Moschee in Marrakesch, Marokko.
Das Stadion lag dann auf meinem Weg.Das "Estadio Francisco Sanchez Rumoroso" hat 18.750 Plätze und beherbergt den Fußballverein und die Leichtathletik.
Zur Mittagspause habe ich eine Pizza verspeist, um dann zu dem riesigen Betonkreuz "Cruz del Terrier Milenio" auf dem Berg hinaufzusteigen. Ich durfte als über 60 jähriger den vergünstigten Eintrittspreis zahlen. Es ist ein 83 Meter hohes und 40 Meter breites Betonkreuz. Mit zwei Aufzugsfahrten geht es hinauf. Oben hat man eine super Fernsicht in allen Richtungen. Es galt als das höchste Denkmal in Südamerika. Auf den unteren Ebenen sind einige Plastiken zur Leidensgeschichte Jesus aufgestellt.
Dann ging es zurück am Strand entlang und abschließend machte ich einige Schwimmzüge durch den größten Ozean der Erde.
Der heutige Ausflug ging zum "EUROPEAN SOUTHERN OBSERVATORIUM" kurz ESO, nach La Silla.
Ich selbst hatte mich schon bei ESO in Garching über diese Anlage in den chilenischen Bergen informiert.
Selbst durfte man nur bis zum Tor fahren und dann wurden alle mit dem Bus die letzten 20 km auf den Berg gefahren.
Es ging immer recht steil hinauf bis auf ca. 2500 Meter.
Oben angekommen, durften wir das neue und das alte Teleskop besichtigen. Es gab auch viele technische Erklärungen dazu.
Wir konnten auch die Warte besichtigen, aber es durften keinerlei Tasten betätigt werden.
Lustig war die Kuckucksuhr und für berufliche Astronomen gab es eine ESO-Tasse als Gastgeschenk.
Nach diesem langen Ausflug stärkte ich mich und probierte ein Kaktus Bier.
Bei der heutigen langen Fahrt nach Santiago gingen mir einige Gedanken durch den Kopf, ob es mit dem Ölverlust am Kardan gut ausgeht. Ich hatte vor der Abfahrt noch mit den bescheidenen Mitteln Öl nachgefüllt. Wo einiges daneben ging. Und auf halber Strecke füllte ich nochmals etwas nach. Ich versuchte so wenig wie möglich Lastwechsel zu vermeiden und trotzdem eine moderate Reisegeschwindigkeit zu halten.
Aber ich habe es geschafft das Tagesziel zu erreichen.
Max nahm mich in Empfang und das Motorrad konnte ich in den abgesperrten Innenhof abstellen. Dort tropfte das Öl weiter am Hinterrad hinunter. Um das Öl aufzufangen, legten wir einige Zeitungen unter.
Dann schnell geduscht und umgezogen, damit ich die Kneipenszene kennen lerne und etwas für das leibliche Wohl tue.
Dort gab es in den kleinen Gläsern zuvor eine Bierprobe, dann konnte man das Bier aussuchen, um ein großes Glas zu bekommen und den Durst zu löschen..
Unterwegs waren auch einige Schäden an einer Kirche und an Gebäuden durch die Krawalle, mit Parolen an den Wänden und Monumente, zu sehen.
Ich habe es geschafft, das Motorrad auf eigener Achse bis zum Zollhafen zu fahren. Und das vor der Abfahrt mit nochmal Öl auffüllen. Dafür lief es dann auch noch weiter aus.
Aber mein Benzin hat bei der sparsamen Fahrweise ohne erneuten Tankstopp gereicht, sogar mit 5 km Restreichweitenanzeige.
Zwei alte Handtücher habe ich dann untergelegt um das auslaufende Öl aufzufangen. Die Abnahme erfolgte dann problemlos. Es wurden Beweisfotos von allen Seiten gemacht und ein Protokoll ausgefüllt, mit dem Vermerk des Ölverlustes.
Von den drei Litern aus dem Reservekanister habe ich einen maximal auffüllen dürfen, aber die Motorradfreunde, die die Reise heute erst beginnen, waren froh mein restliches Benzin aufteilen zu können, damit sie bis zur ersten Tankstelle kommen.
Dafür bekam ich einen kräftigen Schluck aus dem Flachmann von einem. Nun war ich ohne Fahrzeug und konnte den Alkohol gut vertragen.
Es standen noch einige Motorräder aus verschiedensten europäischen Länder zur Abholung bereit.
Zum Abschluss musste ich mit dem Ronny, der alle Zoll-Formalitäten für die Motorradfahrer abwickelt, noch zum Notar in die Stadt, damit er in meinem Namen es durchführen darf. Beim Notar wird nicht nur die Urkunde unterschrieben, sondern es wird auch ein Daumenabdruck von mir gemacht.
Zurück nach Santiago konnte ich mit Ronny mitfahren und er brachte mich bis zu Max seine Haustür.
Nun gilt es für die Osterinsel-Reise das kleine Gepäck zusammen zu stellen, damit es morgen in der früh losgehen kann, um den richtigen Erholungsurlaub zu beginnen.
Zum Abendessen kehrten wir in ein uruguayisches Lokal ein, wo auch die Fußballspieler ihr Stammlokal haben.
Heute war 4 Uhr Aufstehen angesagt, da wir spätestens 5:30 Uhr am Flughafen sein mussten.
Um zu der Osterinsel gelangen zu dürfen, muss 2 Tage im Voraus eine Insel-Besuchserlaubnis eingeholt werden.
Wir sahen am Abflugschalter ein Pärchen, dass verzweifelt und wütend war, weil sie nicht wussten, dass sie ohne diese Erlaubnis nicht in den Flieger Einsteigen durften.
Der Flug dauerte ca. 4 1/2 Stunden mit der LATAM, der einzigen Flugverbindung.
Von hier aus sind es nach Deutschland 6 Stunden Zeitunterschied.
Dort angekommen wurden die Gäste am Flughafenausgang freundlich mit einer Blumenkette empfangen und zum Hotel gefahren.
Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgelegt haben, machten wir einen Rundgang durch die Hauptstadt der Insel "Hanna Roa".
Wir suchten uns gleich ein Lokal aus, um unser 2. Frühstück zu machen. Ich nahm die Ortsspätzialität einen "Bananenkuchen mit Eis" und einen Milchkaffee dazu.
Danach ging die Besichtigung weiter zum Hafen und zur Touristinformation, um sich zu informieren was es noch interessantes und sehenswertes auf der Insel gibt.
Hier sind ca. 24° C aber eine hohe Luftfeuchtigkeit. Mann kommt schnell ins schwitzen.
Am Vormittag war Tauchen angesagt. Dort konnte man den versunkenen Moai besuchen. Es gab auch Korallen und bunte Fische zu sehen. Die Sicht ist dort sehr gut.
Am Nachmittag stand ein Aufstieg zum Vulkankrater "Rani Kau" auf dem Plan. Es ist ein stetiger und langer Anstieg, auf einem markierten Wanderweg.
Oben angekommen, sieht an den Kratersee und im Hintergrund den sogenannten "Biss" am Kraterrand.
Zurück ging es gemütlicher über die längere Zufahrtsstraße.
Dann mussten wir noch Karten für die morgige Veranstaltung ordern.
Heute haben wir die Insel mit dem Fahrrad als Tagestour erkundet. So kamen wir an die vielen verstreuten Sehenswürdigkeiten vorbei.
Die erste Etappe ging nach "Anakena" zu der 7er Moai-Gruppe. Nicht weit daneben stand noch ein Moai separat.
Dort gab es auch eine Bucht mit herrlichen Sandstrand.
Einige Kilometer weiter, auf der anderen Seite der Insel kommt mann zu der 15-er Moai-Gruppe, mit dem Namen "Tongariki".
Ein 16. lag unweit davor.
Wir machten eine Mittagspause, bevor es zur Moai-Werkstatt (dem Steinbruch) weiter ging.
Dort sieht man einige die noch halb im Fels waren und andere die verstreut, sich unterhalb befanden.
Von dort führt ein Wanderweg, in Richtung Inselmitte, zu dem "Rano Raraku" einem kleinen Kratersee der mit großem Schilfgewächs zugewachsen war.
Danach ging es wieder Richtung "Hanna Roa" immer an der Küste entlang, um zum Hotel zu kommen.
Am späten Abend wird es in der Stadt noch eine Ballet-Cultural-Show geben.
Nach dem Frühstück schauten wir noch zu der Grotte am Meer.
Dann ging es zum Flughafen, um den Rückflug nach Santiago anzutreten. Hier wurde noch einmal streng kontrolliert, ob niemand Lebensmittel oder Pflanzen mit nach Santiago schmuggelt. Selbst die Blumenkränze oder Halsketten sind verboten.
In Santiago angekommen, nahmen wir ein Taxi um ins Zentrum zu gelangen. Es gab wieder Freitagskravalle. Von weitem gut erkennbar durch schwarze Rauchwolken. Der Taxifahrer hat einen großen Bogen um diese Zone gemacht.
Der letzte Schnappschuss zeigt das 300 Meter hohe Bauwerk. Das größte in Südamerika.
Heute stand noch ein kleiner Stadtbummel an und dann machten wir Mittagspause in der "Italienischen Straße". Dort gibt es viele Lokale, nicht nur italienische, wo man gut essen kann.
Auf dem Rückweg zur Wohnung sahen wir noch einen deutschen Bierglasladen.
Man ist froh bei 33° C "Siesta" machen zu können.
Am späteren Abend, als die Sonne unterging, war die Temperatur angenehmer und wir gingen zum Abendessen. Da kamen wir noch an geöffnete Gemüsestände vorbei.
Dort wo die guten lokale sind, findet man auch die teuren Motorräder davor.
An Straßenkreuzungen gibt es auch Ladestationen für Handys.
Am heutigen Rückflugtag hatten wir am Vormittag noch den Nationalfriedhof "Cementerio General de Chile" besucht. Dort kann man bequem mit der U-Bahn hinfahren.
Hier ist das Grabmal zu finden, von "Dr. Salvador Allende Guillermo", der gewählte Präsident zwischen 1970 und 1973. Er wollte auf demokratischem Wege eine sozialistische Gesellschaft in Chile etablieren, bis durch ein Militärputsch gestürzt wurde.
Auf diesem Friedhof soll auch Erich Honnecker bestattet worden sein, dessen Urne aber wieder nach Deutschland überführt worden sein soll (lt. Aussage von dessen Enkel).
Aber der Friedhof zeichnet sich aus, dass er viele geschichtlich und künstlerisch bekannte Berühmtheiten beherbergt.
Es gibt hier auch besondere Bauwerke zu betrachten. Und sogar ein Hochhaus für die italienischen Familien.
Anschließend besuchten wir auch einen neuen Friedhof, der als ein wunderbarer großer Park gestaltet wurde.
Dort soll Margot Honnecker beigesetzt worden sein, deren Urne ebenfalls nicht mehr dort zu finden ist, sondern auch nach Deutschland zurückgeführt worden sei.
Mit verschiedenen Metros ging es zurück zur Wohnung von Max, damit ich mit meinem Gepäck, mit dem Taxi rechtzeitig zum Flughafen komme.
Der lange Flug war diesmal sehr turbulent. wir mussten auf fast der gesamten Strecke angeschnallt bleiben. Es war sehr schwer zu essen und zu trinken, um nichts zu verschütten.
Aber der gute rote Wein und der Cognac beim ersten Flug nach Paris und der rote Wein und der Whisky beim zweiten Flug nach München machte alles erträglicher.
Pünktlich in München gelandet, ging es mit der S-Bahn und Bus gleich nach Hause. Und der große Südamerika-Urlaub war nun doch so schnell vorbei.
Danach konnte ich täglich mitverfolgen, wo mein Motorrad gerade auf hoher See sich befindet. Es dauerte mehrere Wochen bis es in Hamburg eintraf.
Am Mittwoch den 18.3.2020 konnte ich endlich mein Motorrad aus dem Zoll holen und mit dem Hänger zur Werkstatt nach Magdeburg fahren.
Dort wurde alles wieder repariert und einige Tage später konnte ich damit die Heimreise antreten.
Ich danke ALLEN die mir auf der Reise geholfen haben. Denn so konnte ich meine Abenteuer-Motorrad-Reise gut durchstehen. Und ich habe viele nette Menschen unterwegs kennengelernt.
Und ich möchte JEDEN ermutigen, der auch eine solche Reise plant, sie mit Herzblut anzugehen und positiv auf die fremden Menschen zuzugehen. Es kam dann auch immer Herzlichkeit zurück.