Die Motorräder sind bepackt und vollgetankt, wir Biker sind bereit endlich auf große Tour zu gehen.
Der Zaungast Günter hat uns zünftig verabschiedet und viele Fotos geschossen.
Die Verladung ist für Motorradfahrer nicht einfach, da die Kopffreiheit mehr als eingeschränkt ist.
Also die Fahrt auf den Wagon geht los. Hohe Aufmerksamkeit ist gefordert und die Handschuhe lasse ich gleich ausgezogen auf dem Topcase innerhalb der Reservereifen liegen.
So kommt es vor, dass man mit seinem Helm unweigerlich Bekanntschaft mit der Wagonzwischendecke macht.
Tankrucksack und Gepäckrolle
Der Reisezug fährt dann später auf Gleis 12 ein. Wo wir mit unserem Gepäck, erst Treppe ab und Treppe auf, bis zum Eintreffen des Liegewagens warten müssen.
Kurz vor dem Regenbeginn sind wir im Zug. Dann der Gedankenblitz, meine Handschuhe liegen nun ungesichert auf dem Motorrad und ich darf nicht mehr hin. Der freundliche Zugbegleiter will sich darum kümmern, weil der Lademeister schon Feierabend hat.
Bei der Fahrscheinkontrolle, nach Abfahrt des Zuges, dann die Erleichterung. Der Zugbegleiter kann mir meine Handschuhe überreichen.
Der Zug fährt dann noch den Hauptbahnhof an. Danach geht es über Augsburg und dann ... beginnt der Schlaf im fünffach belegten 6er Liegewagenabteil. Wer schnarcht zuerst? Wohin mit den vielen Gepäck in diesem kleinen Abteil? Einiges muss auf die Liege, die sehr kurz ist und man somit sehr beengt Schlafplatz findet.
Gegen 4:50 Uhr wird der Reisezug in Hildesheim geteilt. Der hintere Zug-Teil, gleich nach unserem Wagon, fährt weiter nach Berlin. Diese Abkoppelaktion störte mein Schlaf.
In der Früh werden wir von der Sonne geweckt bevor wir in Bremen einen Zwischenhalt einlegen.
Endlich in Hamburg-Altona angekommen, muss der Autozug erst noch abgekoppelt werden und zum anderen Bahnsteig rangiert werden. Die Entladung soll auf dem gegenüberliegenden Gleis, stattfinden. Aber dort steht noch ein Autoreisezug der ÖBB.
Es kommt wie befürchtet. Unser Zug wird hinten angekoppelt, so das wir mit den Motorrädern auch noch durch den ÖBB-Zug mit eingezogenen Kopf fahren müssen. Dabei wird der Helm natürlich wieder angetatscht.
In der Früh in Hamburg Altona ging die Reise über Berlin und die Weitewelt nach Kopenhagen.
Einige Ansichten von unserem Motel Wittrup am Stadtrand von Kopenhagen.
Einige Sehenswürdigkeiten haben wir auf unserem Stad-rundgang/-rundfahrt leibhaftig erlebt. Die vielen Eindrücke müssen erst einmal verarbeitet werden.
Einen Besuch ist auf jeden Fall das "Ripley´s Belive It or Not!" Dort taucht man in eine unglaubliche Welt wahnwitziger und sonderbarer Abnormitäten ein.
Ein Zwischenstopp bei Mc Donald in Göteborg.
Abendspaziergang in Oslo.
Frühstück in der Jugendherberge "Oslo Vandrerhjem Central".
Stadtbesichtigung im regnerischen Oslo.
Kostenlose Ladestationen für Elektroautos. Im Hafen von Oslo an der Kaimauer. Wachposten im "Arkerhus Fortriss". Kunst / der Elefantenvogel. Nobel-Pease-Center. Großer abgebrannter Streichholzkopf.
Am heutigen Nachmittag gab es Polizeiabsperrungen, direkt vor unserem Hostel. Anlass war der Besuch des portugiesischen Präsidenten. Es waren ein Dutzend Polizeimotorräder im Einsatz. Alle mit neuen BMW-Motorrädern.
Die Fahrt von Oslo zum Geiranger war länger als geplant. Unsere Route ging erst über die E16 und dann über die Straße 51 durch den "Jotunheimen Nationalpark", dort wo wir in den Winter eintauchten. Denn die Temperatur fiel, je höher wir kamen von 12°C auf 1°C mit einsetzenden Schneefall. Als wir an den über 2.452 m hohen Bergen vorbei waren und die Passstraße hinunter zur Straße 15 führte, gingen die Temperaturen schnell wieder hinauf bis auf 13°C. Aber die Straße 15 führte uns allmählich wieder in die verschneiten Höhen hinauf nach Grotli. Danach kam der Abzweig, der uns in nur noch ca. 20 km bis Geiranger führen sollte. Aber dann die Überraschung, die Straße ist meterhoch zugeschneit. Die Verkehrsschilder schauen nur noch einwenig aus dem Schnee. Das bedeutet für uns eine Umleitung von zusätzlichen ca. 120 Kilometern und eine Fährfahrt. Die Umleitung führt uns durch mehreren Tunneln die scheinbar nicht enden wollen. In den Tunneln fährt man zu einem verschlossenen Tor, welches beim nähern sich dann doch öffnet.
Endlich an der Fährstelle angekommen, es ist 5 vor 17:00 Uhr, es soll eine Fähre um 17:00 Uhr abfahren. Aber diese Fähre fährt erst ab 1.6.2015 (Sommerfahrplan) wieder zu der Zeit. Zwei Deutsche mit einem kleinen Wohnmobil warten ebenfalls auf die Fähre und bieten uns einen Kaffee an, den wir gerne annehmen. Wir haben Glück und können die letzte Fähre des Tages um 18:30 Uhr (Vorsaisonfahrplan) nehmen und fahren damit durch den gesamten Geirangerfjord. Für einen Motorradfahrer kostet die Fährfahrt 38ß NOK. Die Überfahrt durch das Unesco-Welterbe Geirangerfjord dauert rund eine Stunde. Im Dorf Geringer angekommen ist es nur ein kleiner Weg der uns zu unserer Hütte führt, wo wir übernachten. Tagesetappe geschafft !!!
Einblick in unserer Hütte Nr. 8. Wir machen uns nun unser Abendessen. Es gibt "Halberstädter Bockwurst" (aus Mitteldeutschland) mit "Bautzener Senf" und einheimischen Brot. Wir lassen den Abend mit Tee, Rum und Cola ausklingen. Gute Nacht.
Der heutige Tagesausflug führte uns in Richtung Trollstiegen. Zuerst ging es über die Straße 63 bis wir in Eidsdalen die Fähre nach Linge nehmen müssen. Die Fährüberfahrt für einen Motorradfahrer kostet 59 NOK. Die Überfahrt dauert rund 15 Minuten. Die Abfahrten ab Einstellen geht alle halbe Stunde. Immer VIERTEL und DREIVIERTEL je Stunde. Und von Linge entsprechend UM und HALB die Stunde.
Von Linge aus fahren wir weiter die Straße 63 in Richtung Andalsnes. Die Wegweiser sind Richtung Trollstiegen sind ausgestrichen. das bedeutet, die Straße ist nicht durchgängig befahrbar. Tatsächlich nach ca. 23 km (9 km vor den Trollstiegen) ist dann die Straße mit einem Schlagbaum auf einer Brücke komplett gesperrt. Wir machen noch einige Fotos im wolkenlosen Sonnenschein und fahren zurück bis Sylte und trinken noch gemütlich ein Kaffee, denn wir wissen ja nun wann die nächste Fähre abfährt. Wir sind 5 vor 14:30 Uhr angekommen, aber die 14:30 Uhr-Fähre ist die eine die ausbleibt. Wir dürfen nun mit der 15:00 Uhr Fähre übersetzen.
Nachdem wir von der Fähre in Einstellen heruntergefahren sind, geht es noch schnell in den Coop-Supermarkt. Damit ist auch die Abendverpflegung gesichert.
Zurück in Geiranger tanken wir die Motorräder nochmals voll, damit können wir am nächsten Tag die nächste Etappe angehen.
Das Frühstück am Donnerstag Morgen, dann werden die Motorräder bepackt und die Hütte schnell sauber gemacht.
Ein letzter Blick von unserer Hütte Nr. 8, danach fahren wir über den Berg nach Eidsdalen, wo wir mit der Fähre nach Linge übersetzen. Da die Straße über den Trollstigen nach Andalsnes wegen Wintersperre geschlossen ist und die kleine Abkürzung am Kjersemdalen auch geschlossen ist, kehren wir um und müssen den Umweg über Sjøholt und Tretfjord nehmen. Dann meiden wir weitere Fährfahrten und fahren die längeren Innlandstraßen E136 und E6 bis Trondheim.
In Trondheim angekommen führt uns das Navi problemlos zum Hostel. Wir beziehen für zwei Nächte dort eine kleine Wohnung für 670 NOK. Von der 3. Etage haben wir einen schönen Blick Richtung Hafen.
Die Motorräder werden hinter dem Haus geparkt und sind dort auch super im leeren Fahrradabstellplatz untergestellt.
Das Zentrum von Trondheim ist fußläufig gut zu erreichen. Im nahegelegenen Supermarkt habe ich schon die notwendige Verpflegung besorgt. Tuborg-Bier war auch dabei.
Nun noch schnell ins Internet, um die neuesten Bilder hochzuladen.
Am Abend ist uns ein Spielmannszug entgegen gekommen. Es waren Schüler beim üben.
Unten am alten Hafen gibt es viele gutbesuchte Lokale und Bars. Gleich gegenüber liegen die kleinen Boote.
In unserem Hostel in Trondheim gehört zu unserm Zimmer im Vorraum eine gut ausgestattete Küche dazu.
Am letzten Abend haben wir noch für Abendessen und Frühstück eingekauft und verpflegen uns somit auch mal selbst.
Wir machen uns ein reichliches abwechslungsreiches Essen.
Morgens vor der langen Tour in Richtung Norden wird erst noch einmal gut gefrühstückt.
Die heutige Etappe war die längste mit über 700 km. Der Beginn von Nord-Norwegen wird durch ein großes Tor angezeigt, durch das die Europastraße E6 führt.
Zwischen "Mo i Rana" und "Fauske" geht es nochmals weit über 600 Meter über die Hochebene. Dort überqueren wir auch den Polarkreis. Dort oben lag noch jede Menge Schnee bei windigen 2°C. Wir kehrten dort auf ein Kaffee ein und wärmten uns somit von innen und außen.
In Bodø angekommen beziehen wir gleich unser Zimmer im Hostel.
Nach dem wir unsere Motorradkluft aus- und die Wohlfühlklamotten an-gezogen haben, gehen wir noch ins Zentrum zum Essen.
Auf dem Weg zur Wirtschaft ist uns ein bemerkenswertes Wandbild aufgefallen.
Am Abend machen wir noch einen Spaziergang zum Hafen und schauen gleich wo unsere morgige Fähre nach Moskenes abfährt.
Am Morgen werden wir vom feinsten Sonnenschein geweckt. Unser Blick aus dem Fenster unseres Zimmers im Hostel fällt Direkt auf den Bahnhof von Bodø. Bis um 11:00 Uhr müssen wir das Zimmer verlassen, also beladen wir rechtzeitig unsere Motorräder und fahren zum Fähranleger in Richtung Moskenes.
Die Überfahrt dauert rund 3,5 Stunden. Es zog auf der Fahrt ein Wetter auf, wo der Seegang auch hohe Wellen zusammenbrachte die das Fährschiff gut zum schaukeln brachte. Das war plötzlich so heftig, dass das komplette Geschirr vom Tisch wegfegte.
Wir haben die stürmische See gut überstanden. Aber ein Passagier saß vor der Toilette am Boden mit einer Tüte daneben, der sah nicht gut aus.
Auf den Lofoten angekommen fuhren wir noch ca. 125 km bis nach Svolvær zum Künstlerhaus. Dort haben wir unsere Übernachtung gebucht.
Am Abend waren wir noch ins Zentrum über eine große Brücke gelaufen, um dort in eine Pizzaria zu besuchen. Das Essen war gut, aber das Glas Rotwein hat mich vom Geruch her an Dusan erinnert. Hat aber trotzdem geschmeckt.
Und nun gute Nacht.
Eine Tagestour führte uns nochmals entlang der E10. Diese Europastraße ist eine der landschaftlich schönsten Strecken überhaupt. Beeindruckende Brücken, Tunnel, hochragende schneebedeckte Berge und überall Küstenlandschaft.
In Borg auf den Lofoten haben Archäologen das größte Haus freigelegt, das aus der Wikingerzeit in Norwegen und Europa gefunden wurde. Dieses 83 Meter lange Haus wurde in voller Größe rekonstruiert. Hier herrschte ein mächtiger Wikingerkönig zusammen mit seinem Weib. Wunderschöne Ausschmückungen, Gebrauchskunst und zeitgemäße Gegenstände füllen die Räume. In einer kleinen Filmvorführung erzählen die Wikinger vom Leben im Langhaus.
Die Magic-ICE-Gallery, ist auf über 500 Quadratmeter, in Svolvær die erste ständige Eis-Skulptur-Ausstellung.
Schnappschüsse auf dem Weg von den Lofoten nach Tromsø. Diesmal haben uns die Wolken begleitet und es gab ab und zu auch kurze Schauer. Das Schild mit den Ketten anlegen für LKW`s hat uns nicht geschockt, denn wir haben ja unsere Heidenau-M+S Reifen, aber es gab kein Schnee bei 8°C. Nur die hohen Berge rechts und links und die in der Ferne sind Schneebedeckt.
Dieses Schild weist darauf hin, dass es eine Alternative zur Tromsø-Brücke gibt. Folgt man dem Verlauf der E8 so führt auch ein Tunnel hinüber zur Insel von Tromsø.
Am Abend konnten wir sogar das Fußballspiel von München hier in Tromsø auf norwegisch ansehen.
Am Vormittag haben wir die Stadt erkundet. Sind erst zur Tourist-Information gegangen und danach über die lange hohe Brücke zur Seilbahnstation. Dort ging es hinauf zum Fjellheisen. Von oben genießen wir die schöne Aussicht über die Stadt Tromsø.
Den Nachmittag nutzten wir mit einem Besuch im Polar-Museum. Die Ausstellung wird durch ein deutsches Programmheft, welches man am Empfang bekommt und dort später wieder abgibt, erläutert. Es ist eine sehr interessante Sammlung.
Heute zum Abend gab es selbstgemachte Halberstädter-Wurst-Soljanka mit Rømme und Dill.
Tuborg-Bier und russischen Wodka.
Uns schmeckt es, das war ein perfekter Tagesausklang.
Am heutigen Tag stand ein Besuch im "Polaria" an. Da gibt es viele Aquarien und ein großes Becken für die Vorführung der Robben mit ihren Kunststücken. Es wird viel erklärt über das das Eis am Nordmeer und deren Lebewesen.
In einem Versuchsaufbau wird anschaulich dargestellt, wie das kalte und somit schwerere Wasser in die Tiefe abtaucht.
Das ist der Kreislauf des Golfstromes, der auch am Nordkap vorbeizieht, bis er abkühlt und in der Tiefe zurückströmt.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft kommen wir noch an der MS Polstjerna das Tromsø-Universitätsmuseumsschiff vorbei.
Unsere Motorräder stehen im Hof der Unterkunft und wir sind im "Toppen"-Appartement einquartiert. Das ist sehr gut ausgestattet mit zwei Betten, Bad mit Dusche, komplett ausgestatteter Küche und ein Fernsehraum.
Die heutige 600 km lange Etappe wurde auf den letzten 200 km ziemlich winterlich. Beim Tankstopp auf halber Strecke waren nur einzelne Graupelschauer durchgezogen. Dann noch eine kurze PP. Später wurde es sehr windig und wir mussten uns durch Schneeverwehungen durchkämpfen.
Wir waren froh unsere Jugendherberge (Wanderheim) gegen 17:40 Uhr erreicht zu haben.
Am Vormittag machten wir noch einen Ausflug ins Zentrum des Ortes und machten einige Schnappschüsse.
Das Haus im Obergeschoss mit der Tür ohne Treppe gab es schon 2011 und gibt es immer noch unverändert in Honnngsvåg.
Gestern war die Zufahrt noch wegen starken Schneeverwehungen zeitweise gesperrt und es durfte nur zeitlich begrenzt im geführten Konvoi gefahren werden.
Heute haben Wir es geschafft !!!
Das Nordkap haben wir am Samstag den 16.05.2015 kurz vor um 13:00 Uhr erreicht, damit konnten wir die Sputnik-Biker-Fahne für die Webcam platzieren. Mission erfüllt!
Wir haben dort am Nordkap auch noch einen belgischen und zwei türkische Motorradfahrer angetroffen, die auch so verrückt waren bei diesem Wetter hier her zu kommen.
Mit den türkischen Motorradfahrern habe ich meinen Sputnik-Biker-Aufkleber überreicht. Daraufhin gab er mir seinen Aufkleber, mit der Internetadresse "erdemonen.net". Dort kann man seine Tour verfolgen.
Ab Montag den 18.05.2015 ist hier am Nordkap Sommerbetrieb. Das bedeutet die Öffnungszeiten enden nicht 15:00 Uhr sondern 1:00 Uhr Nachts.
Nun, nachdem wir das nördlichste Ziel erreicht haben, geht es nur noch Richtung Süden heimwärts.
Das Baden im Golfstrom am Nordmeer macht einen gleich 30 Jahre jünger.
Besonders zu dieser Jahreszeit.
Diese Riesen- oder Königskrabben habe ich gleich aus dem Meer gefischt.
Der Strand war sehr steinig und glitschig, aber mit etwas Geschick meistert man das auch ohne Probleme.
Schade das es nur ein Foto gibt, wo die Wassertropfen auf der Linse einige Bildreflexe hervorrufen. Aber man kann nicht alles perfekt haben im Leben.
Der Elch hängt im Eingangsbereich des Wanderheims.
Am Abend traf noch ein Franzose mit dem Fahrrad ein. Den haben wir gleich zum Bier eingeladen. Er hat sich riesig darüber gefreut und war froh einige Worte mit uns auszutauschen.
Wegen der winterlichen Verhältnisse in den höheren Regionen, gibt es eine kleine Planänderung. Wir fahren nicht über die Pässe nach Mounio sondern über die E6, 92 und E 75 durch die Talregionen entlang nach Saariselkå.
Bei der heutigen Etappe war ein eisiger Wind unser ständiger Begleiter. Die maximale Höchsttemperatur lag bei 3° C.
Diese Temperaturen macht dem Rentier scheinbar nichts aus. Die haben ein dickes Fell und brauchen keine Heizgriffe.
Auch in Finnland, dem Land mit über 1000 Seen, waren die Seen noch mit einer guten Eisdecke versehen.
Als wir an unserer Unterkunft ankamen, mussten wir erst uns durchfragen wo die zuständige Rezeption ist. Es hat uns dann ein freundlicher Finne mit seinem Auto den Weg zur Rezeption gezeigt.
Das Zimmer war schön warm als wir ankamen. Gerade diese Wärme tat nach der eisigen Fahrt gut.
Heute am Morgen wurden wir vom Sonnenschein geweckt. Unsere Motorräder standen draußen, bei knapp unter dem Gefrierpunkt und waren leicht vom Schnee eingezuckert.
Mit den bepackten BMW`s ging es weiter auf Tour die E75 entlang, auf der Suche nach einer offenen Tankstelle. Die gab es erst in Sodankylä. Schorsch hat das Ziel um ca. 1 km nicht erreicht. Seine GS ging wegen Benzinmangels aus. Als ich das im Rückspiegel bemerkte, drehte ich gleich um. Als ich ihn erreichte, schnallte ich meinen Reservekanister vom Koffer ab und gab ihm den notwendige Sprit. Damit konnte er seine GS zur Tankstelle fahren und musste nicht schieben.
Bei Rovaniemi überquerten wir, nun von Nord nach Süd, den Polarkreis.
Einige Kilometer weiter zeigte mir mein Navi eine Abkürzung. Die führte uns an ein Wasserkraftwerk vorbei und kurz danach war die Straße nur noch ein besserer Weg. Trotzdem sind wir unverdrossen diesen Weg gefolgt und wurden nach ca. 20 km mit Asphalt belohnt.
Unsere Unterkunft für diese Nacht ist hinter dem Gewerbegebiet von Oulu in Kempele leicht zu finden.
Die Unterkunft in Kempele war billig und das merkten wir bei der mangelnden Hygiene im Bad. Aber der Fernseher funktioniert und ein finnisches Bier dazu damit lässt es sich ertragen. Das Frühstück gab es in der benachbarten Tankstelle mittels Gutschein. Es gab allerdings nur eine spärliche Auswahl. Kaffee, Knäckebrot mit Margarine und Erdbeerkonfitüre, dazu ein kaltes Ei und wer noch mag auch warmen Brotbrei.
Die Tour war auf der ersten Hälfte sehr regnerisch. Beim Tankstop konnten wir was leckeres essen. In der Tankstelle gab es sogar ein eigenes Raucherzimmer.
Als wir die letzte Rast machten, war nicht nur der Regen Geschichte sondern es gab blauen Himmel mit Sonnenschein und bis zu 18,5° C.
Dieses Mal haben wir uns ein Appartement im Zentrum von Helsinki ausgewählt. Es ist sehr gut eingerichtet und es findet sich alles was man benötigt.
Das Parken ist wegen der Beschilderung nicht einfach, aber wo ein Einheimischer sein Motorrad abstellt da kann es doch nicht verkehrt sein? Somit stellen wir unsere Maschinen direkt daneben ab!
Für uns gibt es sogar einen alten voll funktionstüchtigen Aufzug. Das erspart uns unser Gepäck die Treppen hinauf zu tragen.
Am Abend im Sonnenschein sahen wir uns noch im Zentrum um und fanden sogar die Schildkröten aus Beton.
Auf dem Fischmarktplatz wurde gerade ein Film gedreht.
Wir sahen ganz in der Nähe von unserer Unterkunft ein Lokal mit dem Namen "Zinnkeller", wo deutsche Spezialitäten angeboten werden. Es werden Speisen aus verschiedensten deutschen Regionen angeboten. Sogar Thüringer Rostbratwurst.
Die Postkästen in Helsinki sind orange.
In der Stadt sind viele Biker unterwegs und am Abendhimmel sehe ich noch zwei Heißluftballons.
Heute haben wir zuerst die alte Markthalle am Hafen angesehen. Dort sind viele kleine Stände mit allerlei leckeren Sachen zu finden.
Danach gingen wir noch zum Fähranleger, bis es nicht mehr weiter ging.
Es ging zurück durch das Stadtzentrum. Vorbei an eine herrliche Kirschblüte und an übergroßen metallenen Erdbeerblüten, durch ein Park, an einem Arbeiterdenkmal vorbei, bis zum Bahnhof.
Es sind wieder einige Motorräder zu sehen.
Zum Schluss gab lag noch eine Schildkröte auf dem Weg.
Sehenswert ist das LUOMUS, das finnische naturhistorische Museum. Von weitem ist das Gebäude durch die beiden Giraffen auf dem Balkon zu erkennen.
Dort sind nicht nur Tiere aus aller Welt zu bestaunen, es wird auch die gesamte erdgeschichtliche Entwicklung des Lebens aufgezeichnet.
Abschließend besichtigten wir auch die Felsenkirche. Auf dem Weg dorthin war uns noch ein lustiger Elch aufgefallen.
Am Abend waren wir noch zünftig im Lokal an der Ecke Namens "Zinnkeller" essen. Das war ein gelungener Tagesabschluss.
Die heutige Etappe ist die kürzeste. Von einer Hauptstadt zur anderen Hauptstadt, bei gefahrenen 8 km. Denn die Fähre brachte uns die restlichen 80 km über die Ostsee. Der Tag begann regnerisch, aber vor dem an Bord fahren konnten wir unter der Landungsbrücke im Trocknen warten und auf der Fähre sind wir unter Deck auch im Trockenen. Es hat einige Zeit gedauert, bis die vielen LKW`s und Busse verladen waren und wir endlich an der bReihe waren. Es ging dann für uns gleich über eine innere Rampe in das Deck 4 hinauf.
Die Überfahrt dauerte 2 Stunden. Die See war sehr ruhig, kaum sichtbare Wellen.
Als wir in Tallinn ankamen, hörte der Regen langsam auf und nach weiteren 2 Stunden kam die Sonne heraus.
Unser Hostel liegt sehr zentral. Hier muss man seine Schuhe gleich am Eingang ausziehen. Im gleichen Gebäude ist auch ein Flaschenladen untergebracht.
Unsere Motorräder haben wir in ein Parkhaus untergestellt, da es nicht erwünscht war, diese vor dem Hostel auf dem breiten Gehweg abzustellen.
Bei dem herrlichen Wetter, war eine Stadterkundung gerade das Richtige. Die Altstadt von Tallinn ist sehenswert. Die vielen kleinen Läden und alten Wirtschaften laden zum Verweilen ein. Und wenn auch ein Rindvieh auf der Bank sitzt man kann daneben Platz nehmen. Auch die Tradition als Hansestadt ist gut zu erkennen.
Es gibt jede menge zu entdecken. Da ist auch eine Künstlergalerie an der alten Stadtmauer zu finden.
Hier gibt es auch Enten und Koffer aus Beton.
Und ein Teil von der "Berliner Mauer" ist hier in Tallinn zu finden.
Am Abend besuchten wir in Tallinn die "Olde Hansa". Das ist ein uriges Hanse-Wirtshaus. Vor dem Lokal saßen junge Sänger, die ihr Lied ausdrucksvoll aufgeführt haben.
Als erstes sahen wir uns den Fernsehturm von Tallinn an Der liegt ca. 11 km außerhalb des Stadtzentrums entfernt.
Es gab vor der Aufzugsfahrt zur Aussichtsplattform noch einen kurzen 3D-Film anzusehen.
Dann ging es mit dem Lift sehr schnell nach oben. Dort oben hat man nicht nur eine gute Fernsicht, es sind auch Schaulöcher im Boden eingelassen.
Eine Treppe höher befindet sich das Restaurant, wo wir eine Kleinigkeit essen und trinken konnten.
Als krönenden Abschluss sprangen wir vom Turm.
Als nächstes besuchten wir das "KUMU". Dort finden immer die berühmten Sängerwettstreite der großen Chöre statt.
Zur Zeit gab es dort die Vorbereitung auf den morgigen Marathonlauf von Tallinn.
Anschließend besichtigten wir noch das Museum der Marine, in den alten Hallen der Wasserflugzeugwerft.
Zurück ins Zentrum stellten wir die Motorräder wieder ins Parkhaus ab und kamen noch am Harley-Davidson Geschäft vorbei.
Danach gönnten wir uns noch ein Bierchen im schönsten Sonnenschein.
Auf dem weiteren Weg sahen wir noch diese Holz-Hand-Stühle.
Die Tour von Tallinn nach Riga war eine leichte Etappe. Es gab unterwegs einige Straßenbaustellen, aber wir hatten gerade Glück mit der Grünphase.
In Riga angekommen, haben wir unsere gut ausgestattete Unterkunft erst ab 15:00 Uhr beziehen können.
Das Warten hat sich gelohnt, die Unterkunft ist top.
Der erste Eindruck vom Markttreiben ist schon sehr umfangreich. So viele Fotos kann man gar nicht machen um alles wiederzugeben.
Aber ein Kaffe mit Kuchen ist hier ein Muss.
Ein Besuch der Altstadt lohnt sich in jeder Hinsicht. Es gibt viel zu entdecken.
Heute durften wir beim schönsten Sonnenschein die Fahrt von Riga, über den Mittelpunkt Europas, nach Vilnius genießen.
Am Mittelpunkt von Europa haben wir sogar ein Zertifikat mit eigenem Namen bekommen.
Ich hoffe die Bilder zeigen interessante Bauwerke von Vilnius und bringen ein wenig die gute Stimmung rüber, die wir im Lokal erlebten.
Morgen werden wir eine Etappe überspringen und gleich von Vilnius nach Breslau fahren. Denn Schorsch möchte nun schnell nach Hause.
Da wir morgen 1 Stunde, wegen der Zeitumstellung gut machen, sind auch rund 800 km zu schaffen.
Bei blauen Himmel sind wir gestartet und haben einen kleinen Grenzübergang nach Polen, zwischen Alytus und Augustov genommen.
Der erste Tankstop war in Polen an der 61 hinter Augustow.
Das schöne Wetter hat auf ca. 200 km hinter Warschau eine Pause eingelegt und uns mit einem kurzem Schauer überrascht.
Breslau bei Nacht ist besonders beeindruckend. Der alte Markt mit dem schönen Rathaus ist sehr sehenswert.
Lokale gibt es ringsum und bieten alles für das leibliche Wohl an.
Unsere Unterkunft ist diesmal im "Boogie Hostel", gleich am Rande der Altstadt. Keine 700 Meter vom Markt entfernt.
Von Breslau fahren wir beide noch gemeinsam aus der Stadt heraus. Dann fährt Schorsch in Richtung München über Prag und ich nehme die Autobahn von Breslau über die A4 Görlitz - Dresden und A14 Leipzig, Halle (geplant) bis Calbe.
Die Fahrt auf der polnischen Autobahn lässt sich zügig bereisen. Kurz vor der Grenze tanke ich an der letzten polnischen Autobahntankstelle nochmal voll.
Der erste LKW-Stau beginnt an der Grenze bei Görlitz, da werden am ersten deutschen Parkplatz von der Polizei LKW-Kontrollen durchgeführt.
Nach einigen Kilometern der große Stau. Es geht plötzlich nichts mehr. Als ich mich langsam durchkämpfe sehe ich die Ursache. Ein LKW ist auf einen anderen LKW aufgefahren.
Danach geht es nur einige Minuten fast normal weiter, bis es zur ersten Baustelle wieder zum Stau kommt. Diesmal bis Dresden und im Stop-end-go geht es durch Dresden bis Wilsdruff. Nun scheint es Richtung A14 wieder normal weiterzugehen. Aber auch die A14 hat mehrere Baustellen die sich immer vorher mit Stau ankündigen.
Einige Kilometer vor der Abfahrt Könnern wieder Stau. Nachdem ich endlich die Abfahrt Könnern erreichte, erkenne ich eine totale Autobahnsperre, alles muss nun abfahren. Die meisten fahren zwar Richtung B6 aber ich und einige Andere fahren über Bernburg, was ein Nadelöhr darstellt. Denn der gesamte Verkehr muss über die einzigste Saalebrücke in Bernburg, da die neue Umgehungsroute noch nicht freigegeben ist.
Im dicken Verkehr bemerke ich einen kleinen Jungen auf der Saalebrücke der weint. Als er mich sieht winkt er mir einen motorradfreundlichen Gruß zu und ich grüße zurück und er lächelt.
Daraufhin suchte ich am Ende der Brücke eine Stelle zum anhalten und lief auf die Brücke um dem Buben zu helfen. Aber er war nicht mehr da.
Dann setzte ich meine Fahrt fort und kam mit ca. 2 Stunden Verspätung in der Rohlandstadt Calbe an.
Später kam meine Schwester mit Hans auch in Calbe an. Sie hatten die selben Staus auf der A4 und A14 erlebt und hatten mich vorbeifahren sehen aber nicht gleich erkannt. Da sie mit dem Auto unterwegs waren kamen sie erst einige Stunden später an.
In Calbe bleibe ich bis Sonntag bei meiner Mutter und erhole mich dabei mit Gartenarbeit an der frischen Luft.
Die geplante Inspektion mit Reifenwechsel und TÜV werde ich nun am 4.6.2015 in Magdeburg bei BMW-Motorrad machen lassen. Deshalb kann ich nun die Reifen bis dahin in Calbe in meiner Garage einlagern. Denn die Heidenau-Reifen halten länger als erwartet. Damit komme ich auch noch die 1000 km nach München und zurück.
Bei der bisher letzten Etappe von Calbe nach München, fahre ich diesmal nicht die A14 von Calbe bis zum Schkeuditzer Kreuz sondern Landstraße von Calbe bis Bernburg, um dort die am Freitag den 29.05.2015 vom Verkehrsminister neu eröffnete B185 (eine Verlängerung der B6n, die sich nun B6 nennt und zukünftig eventuell als A36 hochgestuft werden soll), die einmal bis zur A9 führen soll.
Gleich bei Beginn der neuen Straße stehen die Ordnungshüter und achten auf den Verkehr und die gefahrene Geschwindigkeit.
Die neue Straße lässt sich prima fahren. Es werden die Ortschaften großräumig umfahren und im nu ist man bei der Autobahnauffahrt der A9 Bitterfeld / Wolfen. Nun geht es nur noch 444 km bis München.
Diesmal geht es ohne Baustelle, Unfälle und deren Staus bis nach Hause.